Aus der Schweiz erreichen uns zwar relativ wenig Punk- und Hardcore-Veröffentlichungen, aber das, was kommt, bewegt sich qualitativ zumeist auf einem recht hohen Niveau. Da stellen auch FACE THE FRONT keine Ausnahme dar, die mit ihrem Debüt „Modern values“ ein erstaunlich professionelles Punkrockalbum vorlegen. Was dabei sofort auffällt, ist der Wechsel zwischen emotionalen Pop-Punk-Stücken wie „Take it as it comes“ oder „Conversations“ einerseits und rauen Post-Hardcore-Songs wie „You had me at hello“ oder „All my secret places“ andererseits. Während Erstgenannte mehr oder weniger in die TAKING BACK SUNDAY-Kerbe schlagen, erinnern Letztere schon alleine aufgrund des sehr präsenten Reibeisengesangs unweigerlich an HOT WATER MUSIC. Überhaupt ergänzen sich die unterschiedlichen Gesangsstimmen bei FACE THE FRONT unglaublich gut und sorgen nicht nur für Abwechslung, sondern verpassen den Songs zugleich die nötige Dynamik. Wenn man dann noch darüber hinweg sieht, dass der Refrain des Titeltracks verdächtig an „Wretched boy“ von den DONOTS erinnert, kann man den Schweizern für dieses Album durchaus anerkennend auf die Schulter klopfen.
FACE THE FRONT – Modern values
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. September 2012
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.