Was hat dieser Mann eigentlich für ein Output? Innerhalb von viereinhalb Jahren veröffentlichte ÓLAFUR ARNALDS drei Alben, zwei EPs und vier Soundtracks, die im Prinzip ja auch komplette Alben darstellen. Wahnsinn. Und das bereits mit 24 Jahren! Vielleicht stellt Island mit seiner kargen Landschaft eben doch das passende Ambiente zur Verfügung, um sich kreativ auszutoben.
Ein Unbekannter ist ÓLAFUR ARNALDS schon lange nicht mehr. Galt der junge Isländer bislang als Zugpferd für das Modern Classic Label Erased Tapes, hat er es mit dem vorliegenden Soundtrack „Another happy day“ sogar bis nach Hollywood geschafft, in den Hauptrollen Ellen Barkin und Demi Moore. Zweifelsohne ist seine Musik ideal als Filmmusik geeignet, nicht von ungefähr fallen immer wieder Begriffe wie Kopfkino und Traumwelten. Bis in die Charts wird ihn aber auch Hollywood nicht führen, zu subtil wird Musik in einem Film wahrgenommen, dafür dient sie aber verlässlich zur Schaffung einer bestimmten Atmosphäre und wird sich am Ende indirekt in der Bewertung des Films niederschlagen.
Mir bleibt jedoch nichts anderes übrig, als den Soundtrack ohne Film zu bewerten. Nach wie vor werden Arnalds Songs größtenteils von Klavier, Streichern und minimalen Electronics bestimmt und durch ihre Langsamkeit eine ruhige, getragene Stimmung vermittelt. Das gelingt ihm genauso gut wie bisher, nur bleibt der Überraschungseffekt mit jedem neuen Release immer weiter auf der Strecke. Zu ähnlich klingen die Songs, zu gering sind die Variationen in der Geschwindigkeit und Struktur der einzelnen Stücke. Vielleicht sollte sich Arnalds zur Abwechslung mal an die Komposition für ein komplettes Orchester wagen – zuzutrauen wäre es ihm. So stellt sich dem Hörer jedoch am Ende die Frage, ob ein oder zwei Alben im Plattenregal nicht bereits ausreichen.