Dass Gitarre und Schlagzeug ausreichen, um gute Musik zu machen, wissen wir spätestens seit WHITE STRIPES, JOHNOSSI und BLOOD RED SHOES. Dass auch die Brüder Alex und Peter Chisholm nicht mehr brauchen, um das Indie-Volk zum Tanzen zu bringen, bewies 2009 das Debüt „Get it back“. Nun steht mit „Rooftops“ der Nachfolger bereit und der verspricht vor allem eines: Tanzmusik. Die zehn Songs gehen sofort ins Ohr und lassen früh erahnen, wie die begonnene Melodie weitergeht. Dazu reichen Gitarre und Schlagzeug allein nicht ganz. Beim Opener „New York“ erklingen Trompeten und bei „Need breath dream“ sowie „Listen darling“ kommen statt lauter Riffs Klaviertasten zum Einsatz. Klang das Erstlingswerk noch recht roh, wurde bei „Rooftops“ nochmal kräftig drüber geschmiergelt und die zehn Lieder mit einem leichten Pop-Mantel überzogen. Kein Wunder, hatte mit John Cornfield doch ein Produzent seine Finger im Spiel, der auch schon MUSE und RAZORLIGHT auf die Erfolgsspur führte. Mit „Shake shake“ und „Panic on the streets of dalston“ versucht man zwar ans Erstlingswerk anzuknüpfen, aber auch hier ist spürbar, dass die Jungs künftig die großen Bühnen entern wollen. Das dürfte gelingen, auch wenn ein paar weniger „oooooooo´s“ und andere langegezogene Vokale, die es in jedem Song massig gibt, dem Album gut getan hätten.
Übrigens: Live ist den Songs das Pop-Gewand nicht so stark anzumerken und sie sorgen für einen schweißtreibenden Abend im Club.
Halten wir fest: gute Platte, die sofort auf den Punkt kommt, auf Dauer aber etwas langweilig werden könnte.