BOOTBLACKS / MONOZID – Split 7″

Bisschen schade ist’s schon, dass hier nur eine kopierte Hülle einen Rohling umschließt und nicht die stylische 7’’ vor mir liegt… aber nun ja.
NICK CAVE, ick hör dir trapsen. Oder zumindest BIRTHDAY PARTY. Was die BOOTBLACKS aus New York auf dieser Split-Single raushauen, ist – schon wieder, macht das der Herbst? – frühe 80er Wave-Punk-Attitüde in Reinkultur. Ein wenig CHAMELEONS, ein Schuss ganz frühe THE CURE, ein bisschen mehr SONIC YOUTH und ganz viel ungestümer Krach. Lecker. Abstruse Gitarrenklänge mischen sich mit klaren Beats und abgehacktem Gesang zu einer wirklich schmackhaften Melange. Da darf gerne mehr kommen. Denn die BOOTBLACKS gibt es erst seit 2010, wenn auch die Mitglieder schon viel Erfahrung aus anderen Projekten mitbringen.
Die deutschen MONOZID stehen dem in nichts nach. Wenn man dem Englisch von Franz auch ein bisschen den deutschen Akzent anhört, spielen die drei Herren einen Sound, der deutlich seine Wurzeln in JOY DIVISION, ebenfalls frühen THE CURE und GANG OF FOUR geschlagen hat. Auch hier dominiert das klare, trockene, scharfe Schlagzeugspiel die teilweise recht filigranen Gitarren, was die beiden Songs von MONOZID sehr tanzbar und gehörgangskonform macht. Da stören auch die Noiseanteile wenig das Gesamtbild.
Schönes Ding. Aber ich hätte wirklich gern das Original…

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.