Wenn Razorblade Records ein neues Album auf den Markt wirft, dann können erfahrungsgemäß schon mal die Pogostiefel geschnürt werden, denn die Veröffentlichungen des kleinen Duisburger Punklabels zeichnen sich erfahrungsgemäß durch Härte, Geschwindigkeit und jede Menge Punkattitüde aus. So auch im Fall der HELLRATZ: Mit ihrem brutalen Hardcore-Punk-Geballer setzt diese Band aus der bayrischen Provinz die Tradition von Bands wie VORKRIEGSJUGEND, INFERNO oder RAWSIDE fort und dürfte somit sicherlich so manch alteingesessenen Nietenkaiser mit Freude an die guten, alten Zeiten erinnern. Mit maschinengewehrartigen Schlagzeugsalven, schneidenden Gitarrenriffs und räudigem Gesang metzelt sich das im Schnitt gerade mal 19 Jahre alte Trio durch das Album und zeigt dabei in seinen deutschen und englischen Texten der normenorientierten Gesellschaft ganz gepflegt den gestreckten Mittelfinger. Die HELLRATZ haben mit „Operation Isolation“ nicht nur ein solides Album abgeliefert, sondern zeigen zudem, dass hierzulande nach wie vor eine junge und aktive Hardcorepunk-Szene existiert, die sich nicht an irgendwelchen Trends orientiert, sondern sich der Wurzeln ihrer Punksozialisation durchaus bewusst ist.
HELLRATZ – Operation Isolation
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:5. Februar 2010
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.