MOCHA – Songs about waiting

Drei Frauen benennen sich nach einer winzigen Insel vor Chile, die für den berühmtesten weißen Wal der Literaturgeschichte verantwortlich zeichnet, singen und spielen zauberhafte Songs über das Warten in jeglicher Couleur. Dabei vermischen sie kunstvoll die Farben CLANNAD, COCTEAU TWINS, MAZZY STAR und AUDRA MAE zu einer Farbkomposition, die nicht nur auf dem musikalischen Rahmen haften bleibt, sondern sich gleichmäßig in der Netzhaut des Betrachters festsetzt und Wurzeln schlägt. Mit jedem Song wächst die Faszination für die Musik, die sich Elementen aus Neo-Folk und Songwriterkultur annimmt und sie so interessant instrumentiert, dass in jedem Lied etwas Neues zu entdecken ist. Filigran trifft es hier wirklich ausnehmend gut, da übertreibt der Beipackzettel mitnichten. Wenn dazu noch drei Frauenstimmen kommen, die sich ergänzen, bestärken und unterstützen, kommt dabei eben etwas heraus, das sich dann „Songs about waiting“ nennt und alsbald auf meinem MP3-Player wiederfinden wird. Diese Art melancholisch-gefühlvollen Folks darf nicht sterben. Und dank MOCHA wird sie das wohl auch nicht so schnell. Nur schade, dass solche Musik mal wieder nicht im Massenradio laufen wird, aber zum Glück ist man darauf ja nicht angewiesen. Schön, dass es Acts wie MOCHA immer wieder zu mir nach Hause schaffen. Mir würde sonst etwas fehlen.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.