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photos: Ibi Köster

Rolling Stone Beach 2025 (Weißenhäuser Strand)

Unser Taxifahrer musste lachen, als wir ihm von unserer Sorge vor dem ersten Rolling Stone Beach (RSB) erzählten. „Der Vergleich mit dem Kreuzfahrtschiff trifft es tatsächlich ganz gut“, meinte er. Und doch zog es uns ein Jahr später wieder an den Weißenhäuser Strand. Der Fahrer selbst war übrigens auch schon mal als Besucher dort – beim Plage Noir, der Gothic-Variante des Festivals. Im Grunde läuft alles gleich ab: egal, ob Schlagerwelle, Metal Hammer Paradise oder Baltic Soul – das Prinzip bleibt identisch. Die meisten buchen Festival-Tickets direkt mit Unterkunft, denn die Nähe macht vieles einfacher. Auf dem Gelände gibt es ein subtropisches Badeparadies für die Kids, diverse Restaurants, einen Supermarkt und natürlich mehrere Bühnen für das musikalische Programm.
Unsere zweite „Sorge“ ist eher eine Feststellung: Das Publikum ist nicht mehr allzu jung. Verständlich – für ein Festivalticket inklusive Ferienwohnung zahlt man zu zweit zwischen 627 und 1.747 Euro (RSB 2026), je nach Ausstattung. Das ist im Grunde ein Kurzurlaub, den sich Schüler:innen nicht unbedingt leisten können. Auch das Line-up spiegelt das wider: Indierock mit starkem Neunziger-Jahre-Einschlag, viele Heroes der eigenen Jugend. In diesem Jahr etwa CHUCK PROPHET, BOB MOULD, JON SPENCER – aber auch WE ARE SCIENTISTS und FRISKA VILJOR haben ihre größten Erfolge vor rund zwei Jahrzehnten gefeiert. Und wen stört’s? Statt dem Alter nachzutrauern, könnte man sich einfach freuen, Teil eines Publikums zu sein, das auch jenseits der 40, 50 oder 60 noch immer für Livemusik brennt.

FRISKA VILJOR

Der erste Auftritt des Wochenendes gehörte FRISKA VILJOR auf der Zeltbühne. Meine Freundin kannte sie noch nicht, ich hatte die Schweden erstmals 2009 auf dem Immergut in Neustrelitz gesehen. In Erinnerung hatte ich sie als verlässliche Stimmungsmacher – und war mir nicht sicher, ob sich das Gute-Laune-Konzept mittlerweile abgenutzt hätte. Doch Joakim Sveningsson (Gesang, Ukulele) sorgte gleich zu Beginn für ein paar Schmunzler, als Daniel Johansson (Gesang, Gitarre) vorsichtig angeschlichen kam und ihn darauf hinwies, dass er gerade den falschen Song angestimmt habe. Musikalisch überzeugten sie mit einem fein abgestimmten Set aus Melancholie, folkig-fröhlichen Stücken und perfektem mehrstimmigen Gesang. Mehrstimmig übrigens nicht nur auf der Bühne: der Mann neben uns konnte ganze Songs mitsingen. Das Zelt war bereits zum Start des Festivals erstaunlich gut gefüllt – vielleicht hätte man FRISKA VILJOR auch später am Abend platzieren können. Ein starkes Opening.

Kurz bei NIGHT MOVES vorbeigeschaut: Vier Alben auf Domino Records versprechen normalerweise Substanz. Umso überraschender, dass wir uns musikalisch in die poppigsten Momente der 70er und 80er zurückversetzt fühlten. Really, Domino? Heimat von FRANZ FERDINAND, ARCTIC MONKEYS, SEBADOH, MY BLOODY VALENTINE? Mit gutem Willen war etwas Shoegaze herauszuhören, insgesamt aber war uns der Sound der Band aus Minneapolis zu seicht.

WE ARE SCIENTISTS

Zurück ins Zelt: WE ARE SCIENTISTS standen noch in dicken Winterjacken beim Soundcheck. Ja, es war kalt im Zirkuszelt – jedenfalls solange das Publikum fehlte. Pünktlich zum Start strömte es hinein, bereit für die drei Wahl-New Yorker. „Jungs“ trifft es allerdings nicht mehr ganz, mittlerweile ist Sänger Keith Murray sichtbar ergraut – oder, wie meine Freundin meinte: gefärbt. „Das ist modern. Und er sieht verdammt gut aus.“ Schwer zu widersprechen. Ich schätze die Band vor allem für ihre Entertainer-Qualitäten, die so richtig auf kleineren Clubbühnen zum Tragen kommen, wenn Keith und Chris wie Statler und Waldorf aus der „Muppet Show“ miteinander herumalbern. Heute waren sie eher wortkarg – und vor allem: erschreckend gitarrenkarg. Keiths Sechssaiter war kaum hörbar, Bass und Gesang dafür umso lauter. Wir hielten durch bis zu ihrem größten Hit „Nobody move, nobody get hurt“, dachten kurz darüber nach, den Mischer besserwisserisch auf die fehlende Gitarre anzusprechen, entschieden uns dann aber dagegen. Ärgerlich: Es fehlten schlicht die Melodien. Als wir später bei „arte concert“ reinschauten, war davon nichts zu merken – sicher nachbearbeitet?

MY UGLY CLEMENTINE

Weiter in den Baltic Festsaal: MY UGLY CLEMENTINE, die sogenannte „Wiener Supergroup“. Sophie Lindinger (LEYYA), Mira Lu Kovacs (5K HD, SCHMIEDS PULS) und Nastasia Ronck (LUCID KID) – drei prägende Stimmen der österreichischen Musikszene. Live unterstützt von Günther Paulitsch (GOOD WILSON) an den Drums. Musikalisch haben MY UGLY CLEMENTINE mit ihren anderen Bands wenig gemein; stattdessen gab es 90s-Indierock/Grunge mit deutlichen PIXIES-Anleihen. Ihre eigentliche Stärke offenbart sich im Dreigesang – so perfekt, dass ich mich fragte, ob sie sich nicht bereits aus einem Wiener Kirchenchor kennen.

DUBINSKI

Wir mussten weiter: DUBINSKI spielten zeitgleich in der Sauna, ähhh… Almhütte. Wenn von „Brüdern“ in Bands die Rede ist, handelt es sich ja oft um Brüder im Geiste – RAMONES, BLUES BROTHERS, THE DOOBIE BROTHERS. Bei DUBINSKI ist die Sache anders: vier leibliche Brüder, geboren im ländlichen North Yorkshire, aufgewachsen in den Highlands, inzwischen in Edinburgh beheimatet – und benannt nach dem Mädchennamen ihrer verstorbenen Mutter. Auf Videos klang die Band nach klassischem Indierock à la FOALS, THE KILLERS oder TWO DOOR CINEMA CLUB. Live entwickelte sich das zu einer ungeheuren Dynamik, die die kleine Almhütte zum Kochen brachte. Als wären alle nur für DUBINSKI angereist. Vielleicht lag es an der eingängigen Musik, vielleicht an der lautstarken, männlich geprägten und gut angetrunkenen Menge – der Stimmung tat es keinen Abbruch. Das „Ohohohoho“ aus „New York Arizona and this“ wurde noch minutenlang weitergesungen; Sänger Eugene Gaine hatte Mühe, die Ansage zum letzten Song zu platzieren. Viel mehr kann man sich als kleine schottische Band im deutschen Winter kaum wünschen. Am Merch-Stand war nach dem Konzert jedenfalls kaum etwas übrig – ein Shirt wanderte auch in meinen Besitz. Auf Facebook kommentierte die Band später: „One of the most awesome nights of our lives!! Thank you for being with us!“

CHUCK PROPHET & HIS CUMBIA SHOES

Zeit zum Runterkommen: CHUCK PROPHET im Mariachi-Look, unterstützt von den CUMBIA SHOES, brachte Americana mit einem Hauch Latin auf die Bühne. Der ehemalige Songwriter von GREEN ON RED lieferte eine wunderbar warme Show, die sowohl Fans von CALEXICO als auch von TOM PETTY & THE HEARTBREAKERS abgeholt haben dürfte. Und plötzlich fühlte sich der norddeutsche Winter gar nicht mehr ganz so kalt an.

ROO PANES

Noch leiser wurde es bei ROO PANES, der die zuvor tobende Almhütte mit zarten Folk-Songs verzauberte. „I’m very high“, erklärte er lachend – wohl eher wegen der Bühnenhöhe als wegen seines Zustands. Die ersten Reihen, überwiegend Frauen aller Altersklassen, schienen jedenfalls zu träumen. Ob wegen seiner klassischen Folkmusik oder seines Aussehens (nebenbei modelt er) – schwer zu sagen.

BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB; photo: Christoph_Eisenmenger

Zum Abschluss des Abends: BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB im großen Zelt. An ihren lederbejackten Auftritt beim Hurricane 2015 erinnere ich mich noch gut, an das Maifeld Derby 2018 schon weniger. Damals plätscherte die Show eher an mir vorbei. Heute wirkte alles gefühlvoller, souliger, wesentlich abwechslungsreicher. Vielleicht lag es am Jubiläum: Die Band tourt derzeit mit „Howl“, einem Album, das ich schon vor 20 Jahren sehr mochte. Bassist Robert Levon Been tauschte seine Lederjacke gegen einen Kapuzenpulli, in dem er sich den gesamten Abend versteckte; dafür beeindruckte mich die Stimme von Peter Hayes umso mehr. Fast die Hälfte des Sets bestand aus „Howl“-Material, ergänzt durch ein STONE ROSES-Cover und Hits wie „Whatever happened to my rock ’n’ roll“. Meine Freundin sagte danach nur: „Ich glaube, wir werden nächstes Jahr wieder hier sein.“ Und ich dachte dasselbe.

GEREON KLUG & ALEX SOLMAN

Der erste Festivaltag – und ein, zwei Bier zu viel – steckten uns zwar noch in den Knochen, doch das straffe Programm ließ keinen Spielraum für Erholung. Nach einem schnellen Frühstück ging es um Punkt 12 Uhr direkt mit zwei Lesungen los. Den Anfang machten GEREON KLUG & ALEX SOLMAN. Gereon Klug dürfte vielen schon einmal begegnet sein: als Betreiber eines Plattenladens auf St. Pauli, als DJ, als Buchautor, über den Podcast „Auf der Bahn“ oder im Umfeld von STUDIO BRAUN und dem GOLDEN PUDEL CLUB. Dort wiederum taucht auch sein Mitstreiter Alex Solman seit Jahren auf – er gestaltet deren Poster und Flyer, illustriert für DIE ZEIT und entwirft Plattencover.
Nun stellten die beiden ihre erste gemeinsame Arbeit vor: das Buch „Staying alive“, das sich weniger den BEE GEES widmet als einer Reihe bereits verstorbener Persönlichkeiten aus Popkultur, Kunst und Wissenschaft. Bekannte Namen wie ARETHA FRANKLIN oder PRINCE stehen hier neben weniger geläufigen wie F.W. BERNSTEIN, ERIKA FUCHS oder ALI MITGUTSCH. Solman erklärte jeweils die Inspiration hinter seinen Illustrationen, während Klug seine pointierten Kurztexte las – eine wunderbar harmonierende Kombination. Anschließend warb Klug mit gewohnt schrägem Humor dafür, die Bücher doch bitte zahlreich mitzunehmen, damit im Auto mehr Platz sei und er sich wegen seines Hexenschusses hinlegen könne. Der Plan ging offenbar auf: Die Nachrufe – plus eine traurige „Polonaise“-Single, präsentiert von STUDIO BRAUN – waren am Ende fast vergriffen.

HEINZ STRUNK

Als nächster betrat HEINZ STRUNK die Bühne und präsentierte sein neues Buch „Kein Geld Kein Glück Kein Sprit“ – eine Sammlung kurzer Geschichten, die laut seiner eigenen, gewohnt verschraubten Rechnung eigentlich über 900 Euro wert sein müsste. Inhaltlich bewegte sich der Autor wie gewohnt zwischen Berliner Szene-Cafés, Ostsee-Bonzentum, skurrilen Begebenheiten, hinterhältigen Charakteren, absurden Krankheiten und abgründiger Menschenkenntnis. Kurzum: typischer Heinzer, mal kurzweilig, mal verstörend. Das Möwenbräu platzte aus allen Nähten; mehr Zuschauer hätten es gern gehört.

Beach & Ostsee

Danach gönnten wir uns bei strahlendem Sonnenschein endlich einen Gang zur Ostsee – zum Entnüchtern und weil wir zwar zum zweiten Mal beim Rolling Stone Beach waren, aber bisher weder Beach noch Ostsee zu Gesicht bekommen hatten. Auf dem Weg stießen wir auf eine kleine Außenlocation des Festivals: das Strandkonzert, bei dem der kanadische Singer/Songwriter JERRY LEGER ein intimes Set vor einer ausgewählten Runde spielte.

So schön es draußen war: Es war schweinekalt. Deshalb gönnten wir uns anschließend eine Waffel mit heißen Kirschen und Kaffee – durchgefroren doppelt so gut! Vergangenes Jahr war der Laden geschlossen gewesen, gestern ebenfalls, und zwar schon 45 Minuten vor offiziellem Schluss. Ostholstein bleibt ein Rätsel.

MRCY

Im Zelt folgte MRCY, deren Bassist so fror, dass er sich einen Schal um Kopf und Käppi wickelte. Musikalisch gab es zarten Soul, der eher an das Elbjazz-Festival erinnerte. Namen wie GREGORY PORTER oder MYLES SANKO kommen einem in den Sinn, und tatsächlich hat Sänger Kojo Degraft-Johnson bereits mit LITTLE SIMZ und CLEO SOL zusammengearbeitet.

Mit den OLD MERVS in der Almhütte wurden wir dagegen nicht warm. Dem australischen Duo fehlte die Dynamik; vielleicht hätten zusätzliche Musiker dem LoFi-Indierock gutgetan. Man stelle sich DINOSAUR JR. oder die KAISER CHIEFS ohne Bassisten vor – schwer.

JON SPENCER

Zurück also ins Zelt, wo JON SPENCER mit neuer Backing Band auftrat, die wir erst kürzlich im Molotow gesehen hatten. Spencer wirkte ungewohnt aufgeregt, wuselte lange vor Showbeginn zwischen Bühne und Backstage hin und her. Pünktlich um 19:15 Uhr legten sie mit „Skunk“, dem Opener von „Now I got worry“ furios los. Wie schon in Hamburg folgte ein wilder Ritt durch Spencers gesamte Diskografie: BLUES EXPLOSION, THE HITMAKERS, HEAVY TRASH, Relikte aus PUSSY GALORE-Zeiten und sogar Cover von JAMES BROWN, BIG BLACK und THE TWILIGHTERS. 32 Songs in 90 Minuten? Geht, wenn man perfekt eingespielt ist, gekonnt zwischen Stücken springt und manche nur streift. Spencer gab wieder alles: Sänger, Gitarrist, Entertainer, Schauspieler, Publikumsbeschimpfer – eine wahnsinnige Performance, und das mit gerade 60 Jahren. Selbst als die Roadies schon abbauten, hofften einige Hartgesottene noch auf eine Zugabe. Und auf dem Weg zum nächsten Konzert hörte man staunende Stimmen: „Unglaublich, dass das nur drei Musiker waren!“

JOAN AS POLICE WOMAN; photo: Christoph_Eisenmenger

Ein Gegenpol dazu war JOAN AS POLICE WOMAN im Baltic Festsaal. Soul, Pop und Artrock vereint – mit einer Energie, die der von Jon Spencer in nichts nachsteht, nur anders kanalisiert. Joan Wasser, klassisch ausgebildete Violinistin (mittlerweile am E-Piano), war eindrucksvoll wie immer. Für uns an diesem Punkt aber fast zu poppig, und wie so oft bei kleinen Locations wurde Zuspätkommen bestraft: entweder schlechte Sicht oder gar kein Einlass.

BOB MOULD BAND

Also weiter zur BOB MOULD BAND im Zelt. Bob Moulds Bedeutung für die Rockmusik ist kaum zu überschätzen: 1978 gründete er HÜSKER DÜ, die sich vom Hardcore lösten und Einfluss auf ganze Generationen nahmen. In den Neunzigern prägte er mit SUGAR einen Sound, der etwa den FOO FIGHTERS nicht fremd sein dürfte. Und 2025 wirkt er noch immer authentisch wie eh und je – Holzfällerhemd, seine markante Stimme, kaum gealtert. Besonders nostalgisch wurde es, als die zweite Hälfte des Sets fast ausschließlich HÜSKER-DÜ-Songs gewidmet war.

Im Möwenbräu folgte mit BILK wieder eine junge britische Band, deren Wurzeln aber deutlich weiter zurückreichen – vielleicht zu THE KINKS, bestimmt aber über die 90er und 2000er hinweg zu ARCTIC MONKEYS und THE STROKES. Gute Melodien treffen auf rotzigen Sound – funktioniert immer. Zwischendurch dachte ich kurz an AC/DC, bei „Are you gonna be my lover“ jedoch direkt an JET. Zufall?

MOGWAI

Zum Abschluss spielten MOGWAI – Mitbegründer des Post-Rock, Meister der Wall of Sound. Ich sah sie 1998 erstmals auf dem Roskilde-Festival, später mehrfach in Hamburg und Stockholm, und 2017 führte ich sogar ein kurzes Interview mit Stuart Braithwaite. Eigentlich sollte es länger werden, doch der hvv ließ mich hängen, und so hatte ich nur noch zehn Minuten. Nun ist es raus. Umso schöner, die Band endlich wiederzusehen – diesmal sogar mit einem neuen Album im Gepäck. Das Set deckte aber erfreulicherweise die gesamte Diskografie ab, inklusive ganz alten Stücken von ihrem Debüt „Young team“. Mein Lieblingsalbum „Rock action“ blieb zwar außen vor, aber der kraftvolle Wechsel zwischen laut und leise funktioniert auch bei 100 Dezibel noch hervorragend. Mit „My father, my king“ verabschiedeten sich MOGWAI schließlich, die Zuschauer gingen hinaus in die frostige Nacht, während die Ohren noch nachglühten.

Das neue Datum fürs kommende Rolling Stone Beach steht bereits: 13./14.11.2026. Während wir im letzten Jahr noch unsicher waren, sind wir inzwischen dabei, Freunde für 2026 zu rekrutieren. Das Winterfestival an der Ostsee bleibt ein Kleinod für Musikbegeisterte – besonders für all jene, die in den Neunzigern großgeworden sind. Und für deren Freunde. Und Kinder.