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PARADOXANT – Deux

Wenn ein Musiker die Freude an der Musik verliert, weil sich das eigene Bandprojekt zunehmend wie ein Job anfühlt, ist das zunächst einmal ernüchternd. Wenn dieser Musiker dann aber kurzerhand in den französischen Alpen Schafe hütet – und dort, zwischen Weiden, Wind und Weite, die Begeisterung für Klang und Komposition neu entdeckt –, dann klingt das fast schon nach einer kleinen Erlösung.
Im Fall von Antoine Meersseman war es keine poprockige Chartband, aus der er sich lösen musste. Seine frühere Formation BRNS bewegte sich eher im Bereich des experimentellen Artrock, mit YouTube-Klickzahlen im mittleren fünfstelligen Bereich – kein Stadion, kein Hype, aber eine gewisse Szene-Präsenz. Dennoch scheint der kreative Ausbruch, den er nun mit seinem neuen Projekt PARADOXANT wagt, für ihn ein Befreiungsschlag zu sein. Dabei ist „Deux“, das zweite Album, alles andere als leichte Kost. Die Stücke sind verkopft, verschachtelt, sperrig – man kann sie avantgardistisch nennen. Oder anstrengend. Es ist Musik, die weniger gefallen will, als vielmehr Grenzen austestet – und dabei zuweilen auch übertritt. Oder, um es mit den Worten eines Kollegen zu sagen: „Manchmal kriegen wir Musik zugeschickt, die ist so weird, dass sie mich nicht nur nicht anspricht, sondern regelrecht aggressiv macht.“ Entscheidet selbst!

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