Es kommt eher selten vor, dass sich eine Band zehn Jahre nach ihrer letzten LP-Veröffentlichung ausgerechnet mit einem Cover-Album zurückmeldet. Und es kommt sogar noch dicker, denn CHURCH OF CONFIDENCE vergreifen sich auf „(S)hit Exposion“ nicht etwa, wie man es von der Greaser-Punk Band erwartet hätte, an altbekannten Punkrock-Klassikern, sondern sie fischen stattdessen ziemlich tief in die Mottenkiste der Rockgeschichte. So geben sich beispielsweise Songs von SWEET („Action“), CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL („Fortunate son“), SLADE (“Far far away”), CHUCK BERRY („Come on“) oder BOB DYLAN (“It’s all over now Baby Blue”) das Klinkenkabel in die Hand. Und als wäre das alles nicht schon wild genug, werden den Stücken teilweise auch direkt neue Musikstile zugeordnet. Während sich das RUBETTES-Stück „Juke box jive“ beispielsweise im musikalischen Spektrum der RAMONES bewegt, wurde JIMI HENDRIX‘ „The wind cries Mary“ offenbar die DNA von LYNYRD SKYNYRD verpasst. Derartige Schmankerl gibt es auf auf diesem Album in Hülle und Fülle zu entdecken, sofern man in Sachen Rock-Musik einigermaßen bewandert ist und die dazugehörigen Originale kennt. Wenn dies hingegen nicht der Fall ist, droht die „(S)hit explosion“ weitestgehend wirkungslos zu verpuffen.

CHURCH OF CONFIDENCE – (S)hit explosion
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:15. April 2025
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.