Es gibt nur wenige Bands, die in meinem Bekanntenkreis dermaßen polarisieren wie DUESENJAEGER. Auf der einen Seite die Fraktion, die die Musik der Osnabrücker bereits seit langer Zeit zu schätzen weiß, auf der anderen Seite diejenigen, die sich vor allem mit dem zugegebenermaßen gewöhnungsbedürftigen Gesang von Sänger Torben partout nicht anfreunden können. Dieses Argument lasse ich grundsätzlich gelten, wobei ich hingegen eher finde, dass eben diese spezielle Art des Gesangs ein charakteristisches Element darstellt, welches diese Formation zu etwas ganz Besonderem macht. Insofern weiß mich auch das neue Machwerk „Die Gespenster und der Schnee“ wieder vom ersten Ton an zu begeistern. Mit dem unverkennbaren Wechselspiel der beiden Gitarren, dem melancholischen Unterton und den durchdachten, aber keineswegs verkopften Texten spielen DUESENJAEGER einmal mehr ihre Stärken aus, werfen in „Geisternetz“ aber auch mal eine Kusshand Richtung Hardcore. Das ursprünglich auf der Split-EP mit OIRO erschienene Stück „Herbstmanöver“ wird zehn Jahre nach seiner Erstveröffentlichung auch nochmal ins Rampenlicht gerückt, was insofern nachvollziehbar ist, da sich der Song mittlerweile fest im Liveprogramm der Band etabliert hat. Bleibt nur noch die Frage zu klären, was uns das Netzhaut gefährdende Artwork mitteilen soll…