Vielleicht mal wieder etwas Skurriles gefällig? Lust auf wilde Gesänge, Schifferklavier, Violinen? Musik, die bisweilen klingt, als komme sie direkt aus dem Pub, wo gerade dermaßen die Post abging, dass alle Anwesenden spontan mitgemacht haben, sich die Kehlen wund zu singen und auf allem herum zu klopfen, was Töne gibt? Vielleicht anschließend ein wenig Südsee-Feeling? CALEXICO, MR. BUNGLE-Kirmesmusik oder doch lieber NEIL DIAMOND? Reggae oder Street-Parade? Auf dem neuen FIREWATER-Album gibt es von all dem etwas und noch mehr.
Ich habe dieses Album unterschätzt. Und wenn meine Verspätung bei der Besprechung auf der einen Seite natürlich unangenehm ist, so war sie doch letztlich zu etwas gut.
Tod A., ehemals Mastermind der New Yorker Band COP SHOOT COP ist nun schon seit mehr als zehn Jahren mit dieser Band unterwegs, und dieses Mal haben ihn seine Reisen noch weiter geführt als bisher. Und er scheint, eine Menge Eindrücke mitgenommen zu haben, von denen er eine Vielzahl hier verarbeitet und sich dabei von Musikern aus aller Herren Länder begleiten lässt.
Herausgekommen ist eine überwiegend sehr fröhliche Platte, die mir zu Beginn zugegebenermaßen ziemlich auf die Nerven ging, die aber von Mal zu Mal durchsichtiger und besser wird. Irgendwann steckt sie doch an, die Freude, die sämtliche hier beteiligten Musiker haben und die wohl das beeindruckenste Merkmal dieser Platte ist. Zwar kann ich mit einigen Songs, allen voran „Already gone“ nach wie vor nicht viel anfangen, doch ist „The golden hour“ ein überaus inspiriertes Album, das man erstmal fassen muss. Ich arbeite weiter daran.