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GREELEY ESTATES – Go west young man, let the evil go east

Und wieder einmal ist nicht alles gut, nur weil es aus Amerika kommt. Die fünfköpfige Band GREELEY ESTATES, die bereits den Catwalk der Vans Warped- und Taste of Chaos-Touren betreten hat, bringt mit „Go west young man, let the evil go east“ bereits ihr drittes Vollalbum auf den Markt. Freunde von THE BLED, A SKYLIT DRIVE, BLESSTHEFALL oder DROP DEAD, GORGEOUS könnten mit dieser CD glücklich werden. Technisch ist den Jungs nichts vorzuwerfen, produzieren sie doch soliden Metalcore mit Screamo-Elementen, und das jetzige Werk ist in dieser Hinsicht den vorhergegangenen überlegen. Die wissen an sich schon, was sie da tun, nur leider schießen solche Post- bzw. Metalcore-Combos gerade wie Pilzteppiche oder 1-Euro-Läden aus dem Boden, von denen sich die meisten vor allem durch Beliebigkeit auszeichnen. Die sind ja alle nicht schlecht, aber man braucht sie eben nicht an jeder Ecke, und es fehlt an Originellem. Und so weiß man eigentlich auch nie genau, welchen Track man inzwischen hört. Ah ja, Nummer 7, die Hälfte ist geschafft. Die angekündigte musikalische Paarung von „Aggression und Schönheit“ besteht übrigens darin, dass die Band anscheinend härter sein möchte, als sie ist, was sich sowohl in den Songtexten als auch in den Musikvideos zeigt. Sahen sie bisher aus wie eine unter dem Stichwort „TOKIO HOTEL meets Kurt Cobain“ gecastete Teenager-Boygroup und hatten dementsprechendes Publikum (Mädchen), hüpfen sie jetzt als „gruselige“ Zombies teerverschmiert durch ihren „Blue morning“-Clip. Damit versuchen sie sich wahrscheinlich von ihrem vorherigen Image zu lösen und erwachsen zu werden; leider können jene Kostümierungsversuche höchstens ihre ehemalige Fangruppe schockieren. Andere potentielle Hörer werden dieses Gehabe lediglich nicht ernst nehmen, zumal es bei der zu soften Musik deplaziert wirkt. Letztendlich erinnert mich das Ganze ein bisschen an CREED, wenn man die Musik abwechselnd auf 45 und 16 Umdrehungen per Minute abspielt. Ausprobieren!