Presseinfos werden in der Regel dazu genutzt, einen Künstler oder eine Künstlerin zu umschreiben, Hintergrundinfos einzustreuen und das aktuelle Album musikalisch einzuordnen. Dabei werden nicht selten allzu große (und oftmals unpassende) Referenzen genannt, mit dem die Plattenfirma/Promoagentur den Artist gerne verglichen wissen möchte.
Interessant an dem neuen Album „Vever“ von LAURA LORIGA ist, dass sie selbst Autorin ihres Pressetextes ist. Dabei wirft sie keineswegs mit großen Vergleichen um sich, sondern beschreibt im Grunde nur, wie sich ihr Umzug von Bologna (über Los Angeles) nach New York gestaltet hat, wie sie dort auf neue Menschen traf und wie diese ihr Leben beeinflussten. Da ist die Rede von ihrem Gesangslehrer Janis Brenner, von ihrem Freund Brett, der ihr bei einem Glas Whiskey das Gesamtwerk von Zbigniew Herbert empfahl und von Freunden, die mit ihr durch Museen, Bars, Buchhandlungen, Tante-Emma-Läden und Konzerte zogen.
Warum das alles durchaus relevant ist? Man kann ein wenig in das Seelenleben von LAURA LORIGA blicken, wie wichtig ihr Freundschaften sind und warum auf ihrem vierten Album so viele verschiedene GastmusikerInnen versammelt sind. Wie sie anfangen, zusammen zu musizieren und sich gegenseitig zu inspirieren. Warum „Vever“ durchaus experimentell, zugleich aber recht gefühlvoll, nicht selten auch melancholisch ausfällt. Ein schönes Album, das auch Fans von MOLOKO, ODD BEHOLDER und BLACK SEA DAHU gefallen könnte.