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BLASKE – Vom Schwinden der Dinge

 
TURBOSTAAT trifft auf FRAU POTZ. So lässt sich mein Ersteindruck des Debütalbums von BLASKE in fünf Wörtern zusammenfassen, wobei die Assoziation mit Letzteren vor allem auf den überdrehten Gesang in Liedern wie „Gehen“ oder „Herz“ zurückzuführen ist, während sich der TURBOSTAAT-Vergleich wie ein roter Faden durchs Album zieht. Beim genaueren Hinhören findet man auf „Vom Schwinden der Dinge“ zwar auch immer mal wieder Momente, in denen sie von diesem Kurs ausscheren, doch auch hier kommen mir eher wieder Vergleiche zu anderen Bands in den Sinn (wie z.B. im Rausschmeißer „5 nach 12“, der mit seinem gesprochenen Text Erinnerungen an „Das Frozen Man Syndrom“ von MUFF POTTER weckt), als dass ich BLASKE die Neuerfindung des Rades bescheinigen würde. Selbst ihr Band-Schriftzug wirkt auf mich irgendwie abgekupfert (HÜSKER DÜ?!?). Insofern scheinen wir es hier wieder einmal mit einer Band zu tun zu haben, die ihr Talent eher dazu nutzt, Bewährtem nachzueifern, anstatt Neues zu ergründen. Dass sie dabei trotzdem alles andere als irrelevant sind, liegt vor allem daran, dass sie ihr Handwerk verstehen und richtig gut sind! Cleveres Songwriting, coole Gitarrenparts und zu guter Letzt ein hohes Energielevel zeichnen „Vom Schwinden der Dinge“ aus und lassen über den Mangel an Eigenständigkeit großzügig hinwegsehen. Was allerdings keineswegs bedeutet, dass die Jungs beim Nachfolgewerk nicht gerne noch eine ordentliche Schippe Kreativität drauflegen dürfen.
 

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.