Als BITUME vor ungefähr vier Jahren ihr Akustik-Album „Aku“ veröffentlich haben, hatte ich offen gestanden die Befürchtung, dass sich die Oldenburger zukünftig verstärkt Pop- und Indie-Einflüssen zuwenden würden. Doch ihr darauffolgendes Album „Kaputt“ belehrte mich eines Besseren und stellt meiner Meinung nach sogar das bis zu diesem Zeitpunkt beste Werk des Quartetts dar. Gerade einmal zwei Jahre und eine Pandemie später steht nun mit „Die Entscheidung“ bereits der Nachfolger in den Startlöchern, und dieser muss sich qualitativ keineswegs vor seinem Vorgänger verstecken. Einmal mehr verbinden BITUME energievollen Punkrock mit Gänsehaut-Melodien und Ohrwurm-Hooklines und besitzen dabei vor allem, im Gegensatz zu vielen anderen Bands, einen ganz eigenen Stil mit Wiedererkennungswert. Auffällig ist jedoch, dass sie in Liedern wie „D21“, „Antisozialkompetent“ oder „Gott ist tot!“ ungewohnt deutlich politische und gesellschaftskritische Themen aufgreifen, während der Fokus ihrer Texte in der Vergangenheit meiner Wahrnehmung nach eher auf persönlichen Inhalten lag. Das macht dieses Album letztendlich umso wertvoller, denn beschissene Zeiten erfordern eine klare Positionierung. Wenn diese dann auch noch so mitreißend klingt wie „Die Entscheidung“, umso besser.