Obwohl mir BAZOOKA ZIRKUS bereits seit vielen Jahren ein Begriff sind, habe ich mich bislang noch nie so richtig mit dem Schaffen dieser Band auseinandergesetzt. Möglicherweise war dies ein Fehler, denn was die Koblenzer auf ihrem dritten Album abliefern, gefällt mir auf Anhieb. „Ach, das könnte schön sein“ beinhaltet deutschsprachiger Punkrock, der vor allem durch seine Eigenständigkeit glänzt. Auffällig ist zunächst der sehr variable Gesang, der mich manchmal an DIE SKEPTIKER erinnert (beispielsweise im Opener „Herr Klein schmiedet sein Glück“), in anderen Momenten allerdings auch fast schon in Richtung Wave- oder Horrorpunk kippt („Adonis Komplex / Moderner Gladiator“). Handelt es sich hier tatsächlich um denselben Sänger, oder teilen sich möglicherweise verschiedene Personen das Mikrophon? Wie auch immer… Am stärksten sind BAZOOKA ZIRKUS allerdings immer dann, wenn sie innerhalb eines Liedes melodische Songfragmente auf straighte Hardcore-Parts prallen lassen: „Verschwörung“ und „Zaungast“ haben durchaus das Zeug, auf meiner persönlichen Deutschpunk-Jahreshighlight-Playlist zu landen. Insofern kann ich bezüglich dieser Band sagen: Zwar spät entdeckt, aber glücklicherweise nicht zu spät.