Kann sich noch jemand an den ersten Boom der 3D-Brillen aus den Achtzigern erinnern? In so ziemlich jeder Zeitschrift lag eine von diesen rot-grünen Brillen bei, und einige Kapitel beziehungsweise Bilder lagen im 3D-Format vor. Sogar die BRAVO hatte ihre Aufklärungsseiten in 3D gestaltet. War schon etwas merkwürdig mit einer Papierbrille aus der Nase zu onanieren, aber na, Schwamm drüber – das ist lange her und gehört eigentlich nicht hierher. Aber auch Fernsehen und Kino waren von diesem Trend beeinflusst. Und genau dieses Thema greifen nun DEAD UNITED mit ihrem beiliegenden Gimmick (der 3D Brille) und den Albumtitel „3D audio horror“ wieder auf. Auch hier gibt es einige Bildchen im dreidimensionalen Outfit zu bewundern. Musikalisch ist es natürlich äußerst schwierig, eine optische Tiefe zu suggerieren, ich will mal sagen, unmöglich. Auf jeden Fall kann man sich durch den Bandnamen und Albumtitel denken, in welche musikalische Richtung die Band geht oder gehen will. Horrorpunk steht auf dem Programm, doch leider nicht von der Art wie er mir gefällt. Das liegt nicht etwa an den Titeln der Songs, die da zum Beispiel heißen „Vampires empire“, „Zombie girl“ oder „Call of the dead“, die sprechen mich als Splatter-Fan sogar sehr an. Nein, es ist die Stimme, auf die ich allergisch reagiere. So typisch für 80er Jahre Metal-Bands und hier bei „Horrorpunk“ echt ein wenig anstrengend und unpassend. Doch was man der Band, so wie ich las, zugute halten soll, sind ihre Liveshows. Das soll richtig wild mit Kunstblut und Kettensäge abgehen. Aber musikalisch nur durchschnittlich. Schade.