Big Scary Monsters machte sich zuletzt immer mehr einen Namen als Label für ehemals große Emo-Bands (AMERICAN FOOTBALL, PEDRO THE LION, GET UP KIDS, CURSIVE). Insofern passen GREAT GRANDPA perfekt zu diesem Oxforder Label, auch wenn es sich hierbei um keine ruhmreiche Band aus der Vergangenheit handelt. Ganz im Gegenteil dazu haben sie sich erst vor fünf Jahren in Seattle gegründet und 2015 ihr Debüt veröffentlicht. Doch musikalisch lassen sie sich ganz gut zwischen oben genannten Bands einsortieren. Dabei begann 2014 alles noch etwas anders. In der Anfangszeit wohnten die Bandmitglieder allesamt noch in Seattle, trafen sich regelmäßig zum Jammen in der Garage, und das hörte man dem Debüt auch an. Wild und ungestüm, zum Teil etwas ziellos, dafür aber mit eingängigen Melodien und Alex Mennes einnehmendem Gesang. Doch nach gemeinsamen Proben und Touren verteilte sich die Band quer über die USA. Folglich musste das Songwriting umgestellt werden, vor allem Pat und Carrie schrieben die Songs für sich alleine, bis man Anfang 2019 wieder zusammentraf und die Songs im Studio als Band umgesetzt wurden.
Diese Veränderungen hört man „Four of arrows“ an: die Songs klingen durchdachter, ruhiger, weniger schrammelig. Zugleich weicht die Bubblegum-Pop-Komponente, die dem Debüt ein wenig anhaftete, einer etwas melancholischeren Seite im Stile von DES ARK und WEAKERTHANS.
Ob man bei einer Zeitspanne von vier Jahren tatsächlich von einer „Reifung“ und „Erwachsenwerden“ sprechen kann, mag dahingestellt sein, wenngleich man meint, dass diese Beschreibung auf die musikalische Entwicklung durchaus zutrifft. Veränderung, die mit Verbesserung einhergeht. Man darf gespannt sein, wie es weitergehen wird.