„Sunglasses on, ride in the night“, dazu wollen uns NOVA DRIVE gern überreden. Da fällt mir ein, dass ich vor zwei Tagen erst eine Unterhaltung führte, in der ich mich über einige Leute lustig machte, die in einem abgedunkelten Raum eine Sonnebrille trugen. Merkwürdige Mode, das, mal am Rande erwähnt.
NOVA DRIVE sind eine Band aus Deutschland und nun unter den Fittichen von Guido Lucas, der ihr aktuelles Album, ihr zweites im übrigen, wie von ihm gewohnt, druckvoll und knackig produziert hat. Was die Qualität der Musik hingegen betrifft, so ließe sich darüber streiten.
Also, einerseits klingen sie recht interessant, haben sich vermutlich am ersten und bis heute besten MONSTER MAGNET-Album „Spine of god“ noch immer nicht satt gehört, sind damit verglichen aber längst nicht so „far out“, wie die LSD-Visionen damals die Herren um Dave Wyndorf getrieben haben. NOVA DRIVE sind da sehr viel bodenständiger, haben aber unbestritten einen Hang zur Ausschweifung. Demzufolge sich auch nur sieben längliche Lieder auf dieser CD befinden. Die Stücke sind voll mit allerhand (Schweine)rockigen und psychedelischen Elementen, die live noch durch allerhand bunte Visualisierungen unterstützt werden. Und wenngleich ich grundsätzlich nichts gegen solche Musik einzuwenden habe, die Rhythmusgruppe hier meistens einen sehr guten und interessanten Job macht, kann ich mich einfach nicht an die Stimme der Sängerin gewöhnen, die meiner Ansicht nach weder cool, rotzig, geschweige denn schön klingt und mich bei jedem Lied wieder ärgert. Darüber hinaus ist es oft so, dass die Musik etwas zu richtungs- und orientierungslos dahin fließt und mich nur sehr selten wirklich zu fesseln weiß.