„Of whales and woe“ ist tatsächlich das erste Solo-Album von Herrn CLAYPOOL, seinerseits begnadeter Bassist/Sänger und Hauptakteur von PRIMUS, das nur unter seinem Namen läuft. Andere Solo-Attacken nannten sich z.B. …& THE HOLY MACKEREL oder COLONEL CLAYPOOL’S NUCKET OF BERNIE BEANS. Bandnamen, schräg wie der Hauptakteur selbst. Mit seiner Stammformation PRIMUS erschuf Les Meistwerke wie „Frizzle fly“, „Seas of cheese“ oder „Tales from the punch bowl“. Ohne seine beiden Mitstreiter Larry La Londe und Tim Alexander scheint er völlig seinem extravaganten, nicht gerade leicht nachzuvollziehenden Humor zu verfallen. Dass sich das nicht gerade songdienlich auswirkt, beweist das neueste Album „Of whales and woe“. Am besten einzuordnen unter Jazz-Rock (oder den X-Akten), verwirrt uns Les Claypool mit schrägsten Arrangements, viel Saxophon, genialen, aber abartigen Bassläufen (die ihn zu einem der weltbesten und außergewöhnlichsten Bassisten überhaupt gemacht haben) und allerlei weiterer Instrumentierung. Selbst für einen alten PRIMUS-Fan wie mich ist es schwer, das Album am Stück zu hören. Wer allerdings auf diese schräge Art von Humor (die Texte sind nicht wirklich von dieser Welt) und eine experimentelle Jazz-Umsetzung abfährt und Les Claypool für ein Genie sondersgleichen hält, sollte ein Ohr riskieren. 2006 scheint überhaupt ein geschäftiges Jahr für ihn zu sein, denn neben seinem neuen Solo-Album erscheint noch sein neues Buch und ein Independent-Film, in dem sich diverse Musiker ein Stelldichein geben.