Cloppenburg, CDU-Hochburg im Norden der Republik und eigentlich eher bekannt dafür, katholisch und konservativ zu sein. Da ist es schon verwunderlich, dass ausgerechnet aus dieser Ecke der Sampler eines Jungendzentrums in meinen Postkasten flattert.
Das Lustige an diesem Sampler ist wohl, dass er einfach für eine ganze Generation Jugendzentren Deutschlandweit repräsentativ ist. So auch seine Bandnamen. Der Sampler an sich bietet wenig Spektakuläres, keine Band die in den nächsten Jahren „Weltruhm“ in der Indie-Community erreichen wird. Ich denke, darum geht es den Innitiatoren auch nicht. Vielmehr ist es ein Zeichen für die Bands, endlich mal ihre Ärsche hochzubekommen und aus dem Bandraum an die Öffentlichkeit zu treten. Denn nur mit Kritik und neuen Blickwinkeln kann man sich entwickeln. Freunde und Eltern sind nicht wirklich gute Kritiker…
Die CD bietet stilmäßig so alles, was man mit einer Gitarre machen kann. Halt Ska, Punk, Metal, Rock -was auch immer. SPRUCE zum Beispiel bieten guten Melodic Punk, nichts Neues aber halt auch nicht so verkehrt, ein wenig am Gesang feilen, dann sollte doch die ein oder andere Support-Show drin sein. FLOWRISTIKS stechen ein wenig hervor, als HipHopper im Rockermeer, ansonsten sehr viel Punk, auch viel in Deutsch, wie z. B. bei DREI KLEINE KONSUMENTEN. Alles manchmal ein wenig trashig im Sound, ein wenig bessere Demoqualität halt. Mein persönlicher Favorit ist die 21st CENTURY PUNKBAND, die haben sich allerdings leider mittlerweile aufgelöst. Der Name war übrigens Programm.
Tja, jetzt gilt es, sich eine Meinung zu bilden. Jeder, der ein JZ in seiner Nähe hat, wird diese Musik kennen, und wenn man ehrlich ist, dann geht man zu ihren Konzerten, weil es Freunde oder Bekannte sind oder es halt einfach keine Alternativen gibt. Der „Rote Schule“-Sampler ist der Versuch, diesen Bands eine größere Plattform zu bieten, kann jedoch nichts daran ändern, dass es sich meist um die ersten musikalischen Gehversuche der Bands handelt, und die sind halt meist eher etwas holprig. DR. DEZIBEL AND THE PHONEHEADS mal außen vor, die musizieren sicherlich schon etwas länger.