Gerade mit dem 2003 Release von „German Angst“ wurden ja immer mehr Leute neugierig auf die Kieler Hochhauskinder. Die Mischung aus hymnenhafter Eingängigkeit und brutalem Sound machte die Platte zu mehr als einem Achtungserfolg, denn immerhin hatte man zu dem Zeitpunkt schon drei Platten auf dem Markt. SMOKE BLOW haben sich mit keiner ihrer Platten wiederholt, sondern immer neue Nuancen in ihren Sound integriert und so ist es keine sonderlich große Überraschung, dass auch der Nachfolger „Dark angel“ in eine andere Richtung tendiert. Der unheimlich aggressive Bulldozer-Sound von „German angst“ ist einem differenzierteren, weitaus melodiöserem Gewand gewichen, und die Stimmen von Jack Letten und MC Strassenköter stehen hier eindeutig im Vordergrund. Ob es nun die Touren mit den MISFITS, die Zusammenarbeit von Jack Letten mit GENEPOOL oder die Grufti-Vergangenheit der Band war, ist nun nicht wirklich entscheidend, denn was zählt, ist das Resultat, und da werden die Fäuste wieder in die Luft gereckt. Zwölf verdammte Hits werden hier runtergefegt, immer direkt und mit den typischen Trademarks der Band: zweistimmiger Gesang, aggressive Gitarren und unzähligen Mitsing (gröhl) -Refrains. Die Platte wird trotz allem durchzogen von einer leicht melancholischen Note und bietet liebevolle Überraschungen, wie den Old School Hardcore-Part am Ende von „Unbroken“, das wavige „Killer in love“ oder das elektronische Outro „Void“. Mit dieser Platte werden SMOKE BLOW sicherlich eine Menge neuer Fans gewinnen können, auch wenn man mit ihrem Sound bisher gar nichts anfangen konnte. Die Band selbst interessiert das einen Scheiß, und was ist besser als diese Platte? Natürlich das dazugehörige Live Erlebnis. Und wenn einen das nicht überzeugt, so nimmt man als Entschädigung der Band ein wenig Schweiß mit nach Hause, wenigstens eine Prellung oder, wenn alles gut läuft, ein gebrochenes Körperteil. Ich wünsche viel Spaß dabei!