„Shake a mountain“ war schon fast eine Offenbarung. Locker und leicht, mit unendlich vielen Melodien und Charme kam das Debüt der vier Dänen im letzten Jahr bei uns in Deutschland auf den Markt. Eine Tour mit LAST DAYS OF APRIL und weitere Konzerte mit MONEYBROTHER folgten.
Jetzt steht mit „Skeleton“ das zweite Album im Handel, und meist ist es das schwierigere Album, denn meiner Meinung nach sind viele Bands bei ihrem Erstling einfach am kreativsten und vor allem unverbraucht und nicht Gefrickel-überladen. Dementsprechend „enttäuscht“ war ich, als ich das Album zum ersten Mal hörte. „Race you“ ist kein Opener im klassischen Sinne, der einen sofort in einen euphorischen Zustand versetzt, sondern das krasse Gegenteil. Ruhig, nur Klavier und eine Gänsehautstimme. Träumen, in Selbstmitleid versinken, einfach nur genießen – alles ist möglich. Denn dann geht es ran an die Dancing-Shoes. „Other plans“ ist dann nämlich das, was ich mir von den FIGURINES wünsche. Schrammeliger Indiepop mit der markanten Stimme von Christian Hjelm.
„Skeleton“ ist nicht mehr so unbeschwert wie es der Vorgänger war, aber auch keineswegs eines dieser zwanghaften Alben, bei denen eine Band versucht, sich auf Krampf zu entwickeln. Das Album klingt unverwechselbar, Songs wie „rivalry“ fügen sich in das Soundbild, ohne fremd oder zu entfernt von den sonstigen FIGURINES zu klingen. Am Ende des Songs denkt man an die BEATLES, ihre Experimentierphase, bevor „i remember“ einen wieder zurück ins Wippen holt.
„Skeleton“ wird jeden glücklich machen. Leute, die das erste Album mochten, werden die Leichtigkeit mögen, andere eine abwechslungsreiches Album, das nicht immer nur gleichförmig rockt. Und Trainingsjackenträger der ganzen Welt werden zu Konzerten strömen und dieses Album genauso feiern, wie das Erstlingswerk. Anspieltipp: „wrong way all the way“ – Kinderpoppunkorgel meets Indieschrammel und Horror.