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24/7 DIVA HEAVEN – Stress

 
24/DIVA HEAVEN ist eine Girl-Band aus Berlin. Erst im Jahr 2018 wurde die Debüt-EP “Superslide” aufgenommen und selbst veröffentlicht. Ich finde es wirklich sehr schade, dass so unzählige Newcomer-Bands, wie es 24/DIVA HEAVEN ja noch sind, unter den Pandemie-Bedingungen die ersten Schritte wagen müssen. Das Dreiergespann macht aber das Beste aus der Sache und spielte ein komplettes Konzert im Rahmen des Popkultur-Festivals ein. Nachdem die erste EP online veröffentlicht worden ist, erscheint jetzt Ende März das “Superslide”-Album. 24/DIVA HEAVEN sind zudem Bestandteil der GRRRL-NOISY-Community, einem Band-Kollektiv aus Berlin. Man tritt den geschlechterspezifischen Klischees, die es natürlich auch in der Musikwelt zuhauf gibt, entgegen. Frauen schaffen für Frauen einen eigenen Mikrokosmos mit gleichen Bedingungen. DIY-Gedanke um seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Veranstaltungen, Jam-Sessions oder Konzerte werden dafür im Club „Toast Hawaii“ in Prenzlauer Berg durchgeführt. Soundmäßig wirkt das Album selbstbewusst, kantig, aber mit Groove. Gleich beim Operner „Potface“ erinnern mich 24/DIVA HEAVEN doch sehr stark an THE DISTILLRS. Wenn das schon mal nichts ist, oder? Alles etwas an die Neunziger angelehnt, als HOLE noch in den Charts zu finden waren. Echt guter Sound, ein toller Start in ein tolles Album. Das Ausrufezeichen ist direkt gesetzt, um mit dem zweiten Song direkt noch mal einen draufzusetzen und mit „Bitter Lollipop“ den besten Song rauszuhauen. Reiht sich ziemlich gut in den Brody Dalle-Sound, SPINNERETTE und Co ein. Wobei dieser Song schon zeigt, dass das kein Hinterherhinken ist, sondern da wird eigenständige und selbstbewusste Musik fabriziert. Man bedient sich an der Ästhetik des Punkrock, riff-basiertem Rock, lautem E-Gitarren-Sound. Ich darf leider nur auf die schnöde CD-Pappschuber-Version zurückgreifen, aber die Musik ist schon überzeugend genug, um mir selbst das Album zuzulegen. Laut Presseinformation gibt es aber noch jede Menge zusätzliche Benefits: 180 Gramm Heavy-Vinyl, Poster mit allen Texten, Aufkleber, handsignierte Fotos, wenn das mal nichts ist. Also, eine Band, die wirklich das Potential hat, disruptiv zu wirken, mit dem Anspruch, Vorantreiber für neue Denkansätze zu sein. Man fängt in seinem eigenen Kiez an und trägt es hoffentlich noch viel weiter hinaus. Dieses Album könnte der „kleine“ Start sein.