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DER ELEKTRISCHE MANN – Musik Musik Musik

 
 
SWAMP TERRORISTS. Da werden doch Erinnerungen wach – an die große Zeit des Industrial. Und da hatte Ane Hebeisen schon seine Finger im Spiel. Nun spielt er zusammen mit zwei Mitstreitern als DER ELEKTRISCHE MANN, der Name ist Programm. Die Neue Deutsche Welle, jedenfalls der punkige, verrückte, innovative Teil von ihr, wird auf „Musik Musik Musik“ abgefeiert und in die Gegenwart transport- sowie transformiert. Ganz großes Kino, um Reverend Beat-Man zu zitieren: „Wow, das ist geil!“
Das hat den Charme der grellen Neonlichter, holt die 80er zu dir ins Wohnzimmer (oder auch auf die Tanzfläche, steht zu hoffen), macht Freund:innen der New Wave glücklich („Ohne Gewähr“ beispielsweise) – und sicherlich auch den einen oder die andere HipHopper:in („Sag mir, was du denkst“), ist doch Rhythmus das tragende Element der Musik, Musik, Musik auf diesem Album. Hier wird nicht kühl die Kälte der Wave-orientierten NDW kopiert, hier wird ihr neuartige Wärme zugefügt, die nichts an der Ausstrahlung ändert. Mit „Baby Baby“ frönt DER ELEKTRISCHE MANN auch durchaus dem schnöden Pop, ohne zu vergessen, ihm den eigenen Stempel aufzudrücken. Die Band aus der Schweiz weiß, was sie tut. Und nicht nur das, wie sie es tut, ist auch noch absolut überzeugend. Ein Ritt aus den Verwirbelungen der Vergangenheit hinein in die 2020er. Ohne dabei auch nur den Hauch von Staub anzusetzen. Textlich ebenfalls geeignet, sich einen Platz im Hirn einzurichten, mal politisch, mal emotional, mal beides.
DER ELEKTRISCHE MANN ist mit dem Album „Musik Musik Musik“ einer der Höhepunkte des bisherigen Musikjahres gelungen. Hier musst auch du mitmachen. Wetten?
 

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.