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ZECKENKOMMANDO – Battlepunk

Achtung, Phantomband! Das ZECKENKOMMANDO ist quasi so etwas wie das Bielefeld unter den Deutschpunk-Bands und täuscht seine Existenz lediglich vor. Aber der Reihe nach: Lars Kokemüller, seines Zeichens Sänger der Elektropunk-Band E123 und ambitionierter Underground-Filmemacher, hat einen Film namens „Zeckenkommando vs. Cthulhu“ gedreht, in dem besagte Nachwuchs-Punkband vom großen Durchbruch träumt und beim Kampf um den Erhalt ihres Proberaums zufällig die Welt rettet, indem sie einer bedrohlichen Verschwörung auf die Schliche kommt. Insofern wurde das ZECKENKOMMANDO also eigentlich speziell für den besagten Film gegründet, wenngleich sich die illustere Truppe inzwischen hin und wieder auch zu „realen“ Auftritten hinreißen lässt. Nichtsdestotrotz spiegeln sich in der Musik natürlich in erster Linie die Film-Charaktere wieder und entsprechend adoleszent wirken phasenweise die Texte, die einerseits bewusst mit Provinzpunk-Klischees spielen, zugleich aber auch vor einem gewissen Größenwahn nicht haltmachen. Für zusätzlichen Pep sorgen derweil die Rap-Einlagen der Bassistin, die dem insgesamt eher eingängigen Pop-Punk-Sound einen Hauch von Aufmüpfigkeit verleihen. So werden Lieder wie „Kleinstadtparasiten“, „Battlepunk“ oder „Deutscher Schäferhund“ im Endeffekt auch losgelöst vom Filmkontext zu einer Art Mini-Ohrwürmern, die allerdings stets mit dem nötigen Augenzwinkern zu betrachten sind.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.

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