Das erste, was mir auffällt, ist die betont dumpfe Produktion von Steve Albini (u.a. NEUROSIS, HELMET). ZAO klingen auf ihrem neuen Album „The fear is what keeps us here“ bedrohlicher und böser als jemals zuvor. Nicht, dass die vorherigen Alben gute Laune oder melodische Klänge verbreitet hätten, aber die aktuelle Scheibe setzt da neue Maßstäbe. Musikalisch ist man etwas vom Metalcore abgekommen. Nicht der derzeit angesagte Metalcore im AS I LAY DYING-Stil, sondern der Metalcore der Anfangstage. Grind/Death Metal brutalster Sorte mischt sich mit 90er Jahre Hardcore. Wo sind nur die geilen Grooves, die Alben wie „Funeral of god“ (2004) ausgezeichnet haben? Alles klingt komplexer, man denkt unweigerlich an Extrem-Bands wie DILLINGER ESCAPE PLAN, die einen ähnlich bösartigen und zugleich komplexen Cocktail heraufbeschwören, der die meisten greifbaren musikalischen Ansätze im Keim erstickt. Gelegentliche Auflockerungen wie in „kingdom of thieves“ sind wichtig für die Band, um nicht zu langweilig zu werden. Trotz der kurzen Spielzeit von knapp 38 Minuten könnte sonst Langeweile aufkommen. Genial sind Wutklumpen der Marke „killing time ´till it`s time to die“ oder „my love my love (we’ve come back from the dead)“, welche eindrucksvoll aufzeigen, zu was ZAO (eine christliche Band im übrigen) fähig sind. Mit zunehmender Spielzeit und nach mehreren Durchgängen weiß „The fear is what keeps us here“ mehr und mehr zu gefallen. Sicher keine einfache Platte, aber das war durchaus gewollt, und einfache Musik haben ZAO auch noch nie gespielt. Nicht für jede Stimmung, aber besonders die zweite Hälfte des Albums macht Hunger auf mehr. In der Szene wird die neue ZAO sicher für Wirbel sorgen!