YOGI LANG – No decoder

Gut, der Name YOGI LANG klingt nach Drogen. Die Musik klingt danach, als habe der Frontmann von RPWL die selben stimulierenden Erzeugnisse eingenommen wie dereinst PINK FLOYD. Ob das an der Mitwirkung von Guy Pratt liegt? Auf jeden Fall erscheint „No Decoder“ als progressives, irgendwie doch Singer/Songwriter-geprägtes Solowerk YOGI LANGs. Auch, wenn das Ganze doch recht keyboardlastig ausgefallen ist, was aber den Vergleich wiederum weniger hinken lässt. Auch die Stimme erinnert an ROGER WATERS und teilweise an PETER GABRIEL, den man außerdem musikalisch das ein oder andere Mal herauszuhören vermag.
Auch die Songlänge spricht für YOGI LANGs Verwurzelung in den Songwritertiefen der 70er Jahre. Zwischen fünf und zehn Minuten wabert der Großteil der Stücke auf „No decoder“ aus den Boxen in den Hörer. Ein emotionales, sphärisches Album, das dabei aber nicht in den Psychedelic abrutscht, sondern seine Klarheit behält. Ein Album, das zum Herbst passt, man möchte sich mit einer Tasse Tee in die Decke kuscheln und dem Regen beim Fallen zuschauen. Das ist auf Albumlänge allerdings ein bisschen monoton, man wünscht sich zwischendurch den einen oder anderen härteren Ton in der Gangart von „No decoder“.
Aber wer sich gerne in Songs und Gedanken verliert, der sollte hier zugreifen, Fans von PINK FLOYD sowieso.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.