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WOODEN PEAK – Electric versions

 
Ich las kürzlich ein altes Interview mit BARRA HEAD, in dem ihr Sänger und Gitarrist Mikkel sagte, dass die Songs auf ihren Alben immer nur eine Momentaufnahme der jeweiligen Stücke darstellen und sie sich ständig weiterentwickeln. Ähnlich scheint es sich auch bei WOODEN PEAK zu verhalten, die auf „Electric versions“ alte Songs neu bearbeiten und somit einen komplett neuen Anstrich verpassen. Freundlicherweise haben mir die Jungs noch den Vorgänger „Yellow walls“ beigelegt, um die Veränderungen bei vier der neun Songs miteinander vergleichen zu können.
Doch der Albumtitel sorgt für Verwirrung. Wer bei „Electric versions“ mit Remixen der alten Stücke rechnet, wird eher mit dem Gegenteil überrascht. Normalerweise nur zu zweit unterwegs (Jonas an Gesang, Gitarre und Fußorgel, Sebastian an Schlagzeug, Keyboard und Electronics), holten sie sich für diese Platte mit Wenke Wollny (u.a. FATONI) und Antonia Hausmann (u.a. CLUESO) zwei renommierte Gastmusiker hinzu, die hier unter anderem Posaune, Bassklarinette und Gesänge beisteuern. In meinen Augen musikalisch ein ziemlicher Zugewinn, da die Songs wesentlich organischer und wärmer klingen als zuvor – was möglicherweise durch die Produktion noch verstärkt wird. Also keineswegs elektronischer klingend als zuvor, stattdessen aber wesentlich (indie-)folkiger als vorher, was den Spannungsgrad durchaus steigert. Irgendwo zwischen Indietronic und Post-Rock einzuordnen, garniert mit zart angejazzten Gitarrenklängen. Als Referenzen mögen Bands wie BODI BILL, THE NOTWIST, I MIGHT BE WRONG und AG FORM dienen. Ein schönes Album, das ich mir genauso gut auch auf Sinnbus hätte vorstellen können.

Ihr Release-Konzert spielen WOODEN PEAK ganz coronakonform am 28.03. ab 20 Uhr in der (leeren) naTo in Leipzig. Die Einnahmen geben sie dabei an die Clubs weiter, in denen die Tour eigentlich stattfinden sollte. Mehr Infos dazu findet Ihr hier: https://www.tixforgigs.com/Event/36559