Klar nimmt man als Schreiberling den Leser einer Plattenkritik immer gerne an die Hand, insbesondere das Genre gibt dem Leser meist einen ersten Ansatzpunkt, um überhaupt weiterzulesen. Tut mir leid, hier tue ich mich diesbezüglich ziemlich schwer. Mit im Angebot sind Noise, Gitarren-Rock, Stoner, Grunge und etwas Punk. Multinationales Dreier-Bandgespann, was sich auch im dreisprachigen Albumtitel widerspiegelt, eine ganz coole Idee, wie ich finde. Man gibt sich konsequent trendfrei, hier wird frei rausgeballert, unvorhersehbar und ohne Rücksicht auf Verluste. Insbesondere beim dritten Song „Succubus-Incubus“ kommen die Stärken der Band zum Ausdruck, schnieke Gesangslinien und fetzendes Rumschgeschreie. Insgesamt ertappe ich mich aber immer wieder dabei, in ein Muster zu verfallen, was man bei Live-Konzerten oftmals anwendet. Eine Vorband, die man nicht kennt, findet zwar Beachtung im respektvollem Applaus, aufgrund von anderen Einflussfaktoren läuft die Musik aber eher nebenbei. Das sind die Vorteile von Bands, die mit eingängigen Melodien und einer rhythmisch hohen Wiederholungsgefahr einfach mehr von Anfang an mitreißen. Insgesamt liegen diese Bands bei vielen Zuhörern höher im Kurs, da es vermehr vorkommt, dass das Zeitinvestment gescheut wird, sich mit der Platte auseinanderzusetzen – bewusst oder unbewusst. Ich scheine hier auch eher so gestrickt zu sein und entscheide mich bewusst dagegen.