Von der Indie-Pop-Szene in Köln und Umgebung bekommt man als Nicht-Rheinländer meist nicht allzu viel mit. Dass es dort aber dennoch einige zarte Pflänzchen gibt, die unbekümmert im Schatten des Aushängeschilds ANGELIKA EXPRESS blühen und gedeihen, zeigen Nachwuchs-Bands wie VORSTADT. Die noch relativ junge Truppe präsentiert pünktlich zum Jahresende ihre erste EP „Achtundzwanzigsieben“ und ist offensichtlich mit sehr viel Herzblut bei der Sache: Bereits der Opener „Es wäre gut“ besticht durch schöne, gut arrangierte Gitarrenarbeit und einem treibenden Rhythmus, der das Stück bei Konzerten bestimmt zum Tanzflächenfüller mutieren lässt. Im folgenden Song „Trend“ geht es dagegen etwas ruhiger und melancholischer zur Sache, „Eine Geschichte“ verfügt über einen beinahe ohrwurmverdächtigen Refrain, und bei „Kommt ein Tag“ geht es zum Abschluss noch einmal etwas flotter zur Sache. VORSTADT schaffen es, jedem ihrer Stücke eine besondere Note zu verleihen und dennoch einen in sich stimmigen Stil zu erhalten, der sich zwar an der Hamburger Schule orientiert, aber dennoch ziemlich eigenständig ist. Wenn sie das Niveau dieser Veröffentlichung auch in Zukunft halten oder sogar noch ausbauen können, ist alles Paletti.
VORSTADT – Achtundzwanzigsieben
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. Dezember 2008
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.