Die Hasenschaukel ist so ein Ort, den man sofort ins Herz schließt, wenn man auf DIY steht, auch nichts gegen Kitsch einzuwenden hat und künstlerische Details zu schätzen weiß. In der kleinen, niedlichen Bar in einer eher dunklen Ecke auf dem Kiez gibt es einen stilvoll gekachelten Boden, Bahnabteil-ähnliche Sitzbänke, selbstgebackenen Kuchen, einen animierten Kamin, natürlich nur vegetarisches Essen und mit der bunten Besitzerin gleich ein weiteres Kunstwerk zu entdecken.
Und wie es sich für einen ordentlichen Club auf dem Kiez gehört, sucht man sich natürlich auch musikalisch eine eigene Nische. In der Hasenschaukel habe ich schon so manches Indie-und Singer/Songwriter-Konzert belauscht, zumeist nur halbakustisch und von der Band Improvisationen erfordernd, was alleine der fehlende Platz bedingt. Umso kuscheliger wurde es zumeist, und spätestens auf dem diesjährigen Reeperbahnfestival haben auch viele Neulinge den liebevollen Club kennengelernt. Selbst wenn es dort zumeist recht voll war, weiß das Publikum die intime Atmosphäre zu schätzen, und so berichtete Steffen über das BJÖRN KLEINHENZ-Konzert, dass man in der Hasenschaukel „eine Stecknadel fallen hätte hören können“.
Den selbigen Titel trägt nun auch diese Zusammenstellung von Devilduck Records, die einen guten Überblick über vergangene Konzerte bietet. Mit dabei sind neben bekannteren Acts wie BJÖRN KLEINHENZ, GISBERT ZU KNYPHAUSEN, ANAIS MITCHEL und THE WAVE PICTURES auch meine Lieblingsbands des diesjährigen Reeperbahnfestivals: GOLDEN KANINE. Ansonsten ragen CHING CHONG SONG mit ihrem mehrstimmigen, weiblichen Gesang und Piano aus den beteiligten Bands heraus, während TYMON DOGG mit seinem Gesang an Wahnsinn grenzt, FRONTIER RUCKUS die Säge singen lassen und der von Bläsern unterstützte Song von KELLEY STOLZ am Ende fast an METALLICA erinnert. Ein bunter Sampler, auf dem zwar nicht jeder Song gefällt, aber der nicht nur vom Artwork einen schönen Einblick in die Hasenschaukel gewährt.