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V.A. – Horror Punk Chartbusters

Erinnerst sich noch jemand an die „Punk Chartbusters“-Samplerreihe? Ganze 15 Jahre liegt das Erscheinen des sechsten (und bis dato letzten) Teils dieser Compilation-Serie nun zurück. Höchste Zeit also, sie von den Toten auferstehen zu lassen und daraus konsequenterweise eine Horror Punk-Edition zu machen. Wobei der Begriff „Horror Punk“ hier genaugenommen etwas weiter gefasst werden müsste, denn auf dem Doppelalbum befinden sich ebenso ein paar Beiträge aus artverwandten Bereichen wie Psychobilly, Dark Rock oder Gothic. Ansonsten wird auf das altbewährte Konzept gesetzt: Eine Mischung aus bekannten (THE CRIMSON GHOSTS, BLOODSUCKING ZOMBIES FROM OUTER SPACE, NIM VIND, REZUREX, THE SPOOK…) und unbekannten (DAN SCARY, LOS MORTS, ASTRA ZOMBIES…) Bands verwurstet mehr oder weniger populäre Gassenhauer der Musikgeschichte. Die Herangehensweise unterscheidet sich dabei mitunter. So kommt es teilweise zu absolut stimmigen Synergien zwischen Interpret und dem ausgewählten Songtitel (wie etwa bei THE OTHER mit ihrer Version des ULTRAVOX-Klassikers „Dancing with tears in my eyes“), andere Bands hingegen gehen die Sache eher humorvoll an (z.B. der von ZOMBINA & THE SKELETONS dargebotene NDW-Hit „Major Tom“) oder sorgen gar für skurrile Momente (SURFISTER NO MUERTOS covern doch allen Ernstes „Fight for your right“ von den BEASTIE BOYS und klingen dabei, als hätten sie die Aufnahme direkt im mittelalterlichen Folterkeller mitgeschnitten). Auch in Punk-Gefilden wird gewildert: Während DICKIE DEVIL & THE DEVIANTS „Do you wanna dance?“ von den RAMONES ausgewählt haben und es dabei leider versäumen, dem Song die Motto-konforme Düsternis zu verpassen, gehen HORROR VISION mit dem gelungenen PENNYWISE-Aufguss „Horror Hymn“ als Überraschungssieger vom Platz. Insofern gilt wie auch schon bei den früheren Punk Chartbusters Ausgaben: Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Unterhaltsam ist diese Zusammenstellung jedoch allemal.

Meine Bewertung

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.