CD-Sampler kann man ja heutzutage ungesehen wegwerfen, ist eh nur Müll! Ein Glück erreichte mich dieses Exemplar zusammen mit einem Brief meines persönlichen Freundes GALAXOR – also schnell den Müllmann bestochen und das Ding wieder aus dem Müllwagen gekramt (jetzt hätte mir der Streik mal helfen können, aber nein, in Hamburg geht schon wieder alles seinen alten Gang). 13 Bands mit 28 Songs präsentieren Kill all Human Records auf diesem Silberling, und es geht ganz schön zur Sache.
KOMMANDO ZURÜCK: Casio-Keyboard Attack mit Texten aus dem Raumpatrouille Orion Umfeld – ganz groß und gut!
STEVE AUSTIN: musikalisch schnell und böse, „gesanglich“ mit erheblichem Potential nach oben und textlich Thema verfehlt – nicht gegen Frauen und Tiere, sondern gegen Menschen!
NO SUBSTANCE: Punkrock/ Hardcore der alten und schnellen Schule aus Southampton (ja genau, aus England), mit leicht melodischen Anleihen, topp Texten und einem Sänger der jede Note trifft, aber ständig kurz davor steht, es nicht zu schaffen – grandios!
EINMANNJAN: ein Einzeltäter mit Gitarre, sehr coole Texte zum sympathisieren („Alles arrogante Assis, die sich zu schade sind, um zur Vorband abzugehn. Alles blöde Wixer, die in der Disco sind, nur um sich gegenseitig zu ficken.“)
KLEBEBAND: Grind aus Bettenhausen – watt weiß ich denn…
SQUAD 666: Rock! Sowas sollte es hundertfach geben – leider gibt es so was tausendfach!
SACKGESICHT: datt is so mit das Durchgeknallteste, watt gibt – Drumcomputer, Metalriffs auf E-Gitarre und prolliger deutscher Assirap – Album bei Kill All Human Records!
ECHOLOTTE: dissonanter Indierock der Dischord Schule – gut!
GALAXOR: alles kaufen, weil Hardcore/ Punk
OVER THE TOP: klasse Name/ schnell, schneller Hardcore mit melodischen Anleihen/ leider kreischt der Gesang zu sehr – trotzdem noch top.
BOMBEN AUF BULLERBÜ: einmal Proberaum Hardcore/ Punk und einmal Prollrap – wer wird daraus schlau? Egal, dick und durstig!
DEIN KINDHEITSTRAUMA: melodischer Punk, leider ist der Sänger nicht ganz mein Geschmack
COUNTRY ROSI: Typ mit E-Gitarre verbricht Musik, im Gegensatz zu EINMANNJAN musikalisch und textlich konservativ – oder soll das Satire sein?
Insgesamt abwechslungsreich, spaßig und an den richtigen Stellen gnadenlos – geht in Deckung, Sterbliche, und bleibt da, denn das ist erst Vol. 1!