In kurzer Zeit hat das junge Stockholmer Indie-Label zehn vielversprechende Acts der schwedischen alternativen Rock-Szene für sich gewinnen können. Bereits fünf von ihnen haben eine Scheibe bei Airwaves Music veröffentlicht, und das soll in dieser Compilation gefeiert werden. Die zehn Tracks zeigen die ganze Bandbreite der erst im letzten Jahr gegründeten Plattenfirma.
Eröffnet wird das Album von der Band CURRENTS, deren punkrockiges Stück „Clouds“ ein wenig an BLONDE REDHEAD erinnert. Ihnen folgt die Stockholmer Band CHICKEN EL DIABLO, die mit ihrem originellen und treibenden Beitrag ihr bald erscheinendes Album „Love it or level it“ ankündigt.
CLARK NOVA stellt mit „God for nothing“ neben CHICKEN EL DIABLO einen der härteren und dabei instrumentalen Beiträge dieses Samplers. Interessant und abgefahren wird es dann mit FUGLESANG, deren melodische Synthie-Loops zu gefallen wissen und dabei stets rockig und retro bleiben. Meine persönlichen Highlights dieser Platte erscheinen mit den Liedern 5 und 6. In gewisser Hinsicht sind sich ELIAS KRANTZ und TENDER SOUVENIRS durchaus ähnlich. Beide verfeinern ihre träumerischen Gitarrenriffs mit elektronischen Versatzstücken, ohne ihren Midtempo-Rock aus den Augen zu verlieren.
In eine ähnliche Kerbe schlägt die Band HEAVÏNESS. Elektronische Helferchen und Klangflächen, die mich hier manchmal ein wenig an SONIC YOUTH erinnern, sowie folkige Elemente runden das Lied ab.
In MACKAPERs „Night“ wird das Spiel mit der Orgel zelebriert, welches zwischen Naivität und Improvisation schwankt. RÖKMÖRSA entzieht sich jeder einfachen Beschreibung – irgendwo zwischen psychedelischem, elektronischem und folkigem Rock der unruhigeren Art.
Der letzte Beitrag dieses Samplers von HELP.ELP.LP.P ist ein Projekt von ELIAS KRANTZ und dem Schlagzeuger von FUGLESANG, der mit einem eindringlichen Glockenspiel beginnt und schließlich in einem post-rockigen Part endet.
Die ersten sieben Songs geben ein einheitliches Ganzes, während die letzten drei Lieder in gewisser Weise dem vorherigen fremd bleiben. Dadurch, dass die Compilation am Ende nicht abgerundet wirkt und zum Teil sogar ein wenig nervt, vergebe ich 6,5 Punkte. Fünf gute bis sehr gute Hörbeispiele findet ihr auf der Internetpräsenz von Airwaves Music.