Seit kurzem spielen Bands scheinbar gern zweimal innerhalb kürzester Zeit in Hamburg, wie zuletzt YUCCA, CONTRIVA und nun auch URLAUB IN POLEN. Ob der Stadt wirklich so ein hoher Stellenwert zukommt, oder ob´s am enthusiastischen Hamburger Publikum liegt, wage ich ja zu bezweifeln, aber beschweren möchte ich mich keineswegs, wird einem somit doch die angenehme Möglichkeit geboten, ein verpasstes Konzert nachzuholen.
Sänger/Gitarrist Georg Brenner sprach auch gleich zu Beginn des Konzertes an, dass sie erst kürzlich hier gewesen seien, dass das Konzert recht gut war, und dass heute alles sehr ähnlich sei. Aha.
Aber bis auf eine ungeplante Pause, die im Nachhinein von ihm als clevere Showeinlage ausgelegt wurde, war die Kommunikation eher zweitrangig, schließlich hatte er neben seiner Gitarre auch noch eine Menge elektronischer Spielereien unter die Songs zu legen und nebenbei eine Fußorgel und sonstige Effektgeräte zu bedienen. Dementsprechend sah auch der Bühnenaufbau aus: links Philipp Janzen hinter seinem Schlagzeug und zu seiner rechten ein Laptop, auf der rechten Seite Herr Brenner, links neben ihm der Gitarrenamp, und zwischen ihm und Schlagzeug ein wahrer Turm an Synthesizern und sonstigem Kram, sowie ein zweites Mikro zur Verfremdung der Stimme. Diese klang hinterher nicht selten wie die eines gewissen Dave Wyndorf, und auch, was die ausufernden Gitarrensounds und psychedelischen Spielereinen angeht, bin ich mir recht sicher, dass es bei URLAUB IN POLEN bestimmt nicht nur ein MONSTER MAGNET-Album im heimischen Plattenschrank gibt.
Beeindruckend war auf der anderen Seite das absolut präzise und kraftvolle Schlagzeugspiel von Philipp Janzen, was für die Einbindung der ganzen Samples natürlich äußerst wichtig ist. Als ich die beiden Kölner das letzte Mal vor einem halben Jahr als letzte Band des Abends auf der Bühne des Omas-Teich-Festivals sah, wurde ich von der hypnotischen Wirkung der Musik absolut eingenommen. Bei der kleinen Club-Atmosphäre kam diese Stimmung bei mir zwar nicht so recht auf, dafür war ich aber umso mehr davon beeindruckt, wie es zwei Leute schaffen, durch Tightness und Kreativität in keinem einzigen Moment Langeweile aufkommen zu lassen. Ein gutes Konzert, das keine Vorband erforderte und zufriedene Gesichter im Publikum zurückließ. Bis bald mal wieder, Jungs!