Ty Tabor, normalerweise Gitarrist bei der Texas-Legende KING’S X und Mitglied einiger hochkarätig besetzter Projekte (u.a. THE JELLY JAM oder JUGHEAD) bereicherte die Rocklandschaft mit seinem ersten Solo-Album „Moonflower lane“ 1998, um vier Jahre später mit dem Nachfolger „Safety“ auf dem Plan zu stehen. Nachdem wieder vier Jahre ins Land gegangen sind, folgt mit „Rock garden“ der dritte Streich seiner Solo-Karriere. War besagtes „Safety“ sehr melancholisch und ruhig, weil Tabor seine damaligen persönlichen Probleme verarbeitete, so scheint es, dass nun etwas Ruhe ins Seelenleben des Gitarristen und Sängers eingekehrt ist. „Rock garden“ klingt, wie der Titel vielleicht vermuten lässt, betont rockig, auch wenn es wieder tonnenweise BEATLES-Harmonie-Gesang – Unterstützung bekam er dabei u.a. von seinem Bandkollegen Doug Pinnick – und Gänsehaut-Feeling en masse zu hören gibt. Das Song-Material ist das bisher beste seiner Solo-Kariere, auch wenn es, wie auf bisher allen Solo-Scheiben der KING’S X-Musiker, nicht an seine Stammband heranreicht. Zwischen den groovigen Rockern und gefühlvollen Gitarrenballaden ist immer wieder Raum für Improvisation und Soundspielereien, so dass man hier von keinem 08/15-Album sprechen kann. Zwar schleichen sich gegen Ende des Albums ein paar etwas langatmige, nur „gute“ Nummern ein, aber von Songausfällen ist man weit entfernt. Fans des genialen Trios holen sich dieses Album sowieso bei Erscheinen, alle anderen Freunde von gefühlvoller, Groove-betonter Rock-Musik sollten sich mit „Rock garden“ anfreunden können. Bleibt nur zu hoffen, das es nicht wieder vier Jahre dauert, bevor ein neues Album erscheint!