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TIMOTHY JAROMIR – Hiraeth

TIMOTHY JAROMIR hat seine Wurzeln in England und Tschechien, seine ersten beiden Alben nahm er in Kanada auf, doch sein drittes Album wollte er zusammen mit befreundeten Musikern in seiner Heimat, der Schweiz, produzieren. Das nennt man wohl einen Globetrotter. Aber es kann auch eine Heimatlosigkeit ausdrücken, und genau diesen Zustand versucht Jaromir auf „Hiraeth“ in Ton zu fassen. Herausgekommen ist dabei Album, das sich irgendwo zwischen den Eckpunkten Pop und Folk bewegt. In einem Moment kommen mir NADA SURF zu ihren besten Zeiten in den Sinn („Afterglow“), bei „My Alaska“ wird es fast so rockig wie bei DEPECHE MODEs „Personal Jesus“. Aber Jaromir kann auch zärtlich, was sich beispielsweise im Duett mit der Sängerin Vania Sousa ausdrückt („Ghosts“) oder aber in dem wunderschönen Titelsong, der mich ein wenig an DENISON WITMER erinnert.
Interessant ist an diesem Album, dass die Zielgruppe definitiv der Mainstream ist, es mich aber dennoch berührt. Nicht mit einem „Wow“-Effekt, aber doch unterschwellig. Auf der einen Seite würde TIMOTHY JAROMIR hervorragend beim Reeperbahn-Festival in die großen Locations wie Docks und Große Freiheit passen, die ich dort normalerweise meide, weil die dortigen Künstler meist so weichgespült klingen. Auch Jaromir klingt weichgespült und irgendwie unaufgeregt, aber trotz allem lege ich dieses Album gerne immer wieder auf. Anscheinend weiß der Zürcher Singer/Songwriter die richtigen Knöpfe zu drücken. Und wenn sogar mich ein Künstler aus dem Mainstream berührt, will das wirklich etwas heißen.