Nein, ich lasse mich nicht von beigefügten Presseinfos beeinflussen! Da können auch die ansonsten lustig sympathischen Jungs aus dem Großen Hotel von Cleef noch so sehr aus dem Häuschen sein und dem ersten Longplayer von TIM NEUHAUS zu Füßen liegen – das ist mir egal.
Aber um ehrlich zu sein… ich nehme ihnen die Begeisterung ab, wenn sie sagen, dass „The cabinet“ gehört werden muss, und sie die Schönheit dieses Albums kaum fassen können. Die meinen das ernst!
Ich gebe zu, dass ich mich anfangs winden musste, weil sich der Herr Neuhaus gelegentlich so weit in den Pop vorwagt, dass es fast schmerzt. Aber nur wer alles gibt, sich vollständig offenbart und sich somit auch angreifbar macht, kann wahre Gegenliebe erfahren.
Oh Gott, was ist mit mir los? Nein, ich habe nicht zu viel Rosamunde Pilcher geguckt, aber möglicherweise zu oft dieses Album gehört. Und es ist wirklich unglaublich schön. Wer die schmachtenden Songs der WEAKERTHANS mag, die Melodieverliebtheit von SIVA zu schätzen weiß und sich auch nicht schämt, wenn es sogar noch einen Tick poppiger wird, der liegt hier goldrichtig. Diese Stimme, die gediegene Langsamkeit der Songs. Slow is the new fast! Dazu Songs, die man perfekter nicht arrangieren und besser nicht produzieren könnte. Dieses Album ist gut und wird mit der Zeit immer besser!