Bislang galten TIGERBEAT ja eher als deutsche Reinkarnation des Rock ’n’ Roll – sowohl musikalisch als auch optisch, wo beim Outfit gerne mal ein wenig im Westernlook-Schrank von Judah Bauer herumgestöbert wurde. Und eigentlich stehen sich Rock und Elektro ja noch immer gegenüber wie Feuer und Wasser. Obwohl… von der BLUES EXPLOSION gab es ja auch mal ein „Acme“-Remix-Album. Nichtsdestotrotz klingt es auf den ersten Blick ein wenig befremdlich, wenn man das Original plötzlich in der Disco-Version hört. Wie in diesem Fall bei den TIGERBEAT-Songs „Beat me ’till i understand“ als Remixes von ASCII.DISKO, PUNX SOUNDCHECK und SAVAS PASCALIDIS bzw. „Looking good“ als Version von TOMMIE SUNSHINE.
ASCII.DISCO haben eigentlich so ziemlich den gesamten Song durch den Laptop gejagt und bis auf den Gesang, der noch in bruchstückhaften Samples vorliegt, so entfremdet, dass er gut und gerne auch auf der Love Parade hätte laufen können. Nicht ganz so asi, aber definitiv Techno!
Die „Looking good“-Version von TOMMIE SUNSHINE orientiert sich hingegen wesentlich mehr am Original, klingt ziemlich poppig und verdammt sexy. Das dürfte ganz sicher allen No Wave- und 80ies-Retro-Fans so richtig gefallen!
Beim PUNX SOUNDCHECK-Remix von „Beat me ’till i understand“ blieb neben dem Gesang auch noch viel von der Gitarre übrig. Eine feine Mischung aus dem Original und Dance Music für die Tanzfläche!
Die dritte „Beat me“-Version von SAVAS PASCALIDIS ist wieder einen Tick weiter vom Original entfernt, dafür wurde aber mit den Effekten schön herumexperimentiert. Nicht ganz so treibend, aber nichtsdestotrotz genauso clubgeeignet!
Fazit: eine feine Remix-EP, die die Originale gekonnt in ein anderes Licht rückt und deshalb nicht nur für TIGERBEAT-Fans interessant sein dürfte. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Gerüchte um einen TIGERBEAT-Split nicht bestätigen – wobei es ja noch genügend Songs zum Remixen gibt!