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THRICE – Come all you weary

Mit viel Lob bedacht worden ist das letzte Album »The alchemy index vols. I & II – fire & water« des Quartetts aus Irvine, das gleichzeitig den ersten Teil eines Konzeptwerkes namens »The alchemy index«, markierte.
Grundlage des Konzeptwerkes bilden die vier Grundelemente der Natur: Feuer, Wasser, Erde, Luft. Für jedes Element nahmen THRICE eine EP auf. Je zwei von ihnen, werden zusammen auf einem Album veröffentlicht.
Wer nichts Geringeres als die Vertonung dessen, was die Welt zusammenhält, vorhat, sollte mit verdammt guten musikalischen Argumenten bewaffnet sein, um bei diesem Unterfangen nicht Gefahr zu laufen, bemüht oder lächerlich zu wirken. Zum Glück ist THRICE dieses mit dem ersten Teil über Feuer und Wasser schon einmal gelungen – entsprechend groß sind die Erwartungen auf den am 18. April erscheinenden zweiten Teil.
Die vorliegende EP liefert einen Vorgeschmack auf eben diesen. Und auch hier zeichnet sich Großes ab. Von den drei, insgesamt sehr melancholischen Tracks wird allerdings nur der erste »Come all you weary« auf dem Album enthalten sein und zwar auf der Earth-EP. Der sehr akustisch gehaltene Song erinnert an die besten Momente der Unplugged-Aufnahmen von ALICE IN CHAINS: Eine unglaublich präsente, bis ins Mark gehende Stimme und der ausgefeilte Einsatz von Dynamik und Steigerungen verschmelzen zu einem Song der unweigerlich in den Bann zieht. Und auch der todtraurige dritte Song »The whaler« schlägt in diese Kerbe und steht qualitativ diesem in nichts nach. Man fragt sich wirklich, wie wohl die anderen Songs vom Album sein müssen, wenn so einer es nicht drauf schafft (vielleicht aber auch aus konzeptuellen Gründen?). Der zweite Song »Digital sea«, der von DILLINGER ESCAPE PLAN geremixt wurde, wirkt zunächst sehr störend, bricht er doch mit seinem seltsamen, beklemmenden und zerstörerischen Elektro-Getrümmer arg mit den anderen beiden Tracks. Doch nach einigen Hördurchgängen kann man sich auch mit ihm arrangieren, ja ihn sogar als Bereicherung wahrnehmen.
Mit ihren ursprünglichen Hardcore-Wurzeln hat dies alles hier freilich nicht mehr viel zu tun. Einer Band, die musikalische Weiterentwicklung scheinbar so gänzlich unbeirrt von äußeren Einflüssen auf solch hohem Niveau vollzieht wie THRICE, gebührt Respekt.
THRICE darf man mittlerweile alles zutrauen.