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THIS LOVE IS DEADLY – s/t

Nicht selten meint man, bei den ersten Tönen eines Albums auf etwas Besonderes gestoßen zu sein, nur um ein, zwei Songs später mit einem schalen Gefühl der Enttäuschung um Worte für den ganzen Rest zu ringen. Das selbstbetitelte Debütalbum von THIS LOVE IS DEADLY zieht einen mit „Wasting time“, einem fulminanten Klon aus LUSH und SONIC YOUTH, sofort in einen Strudel aus Distortion, Feedback, treibendem Punkrock, untergerührten Qualitätspopmelodien und weltentrücktem Feen-Gesang wie zur Hochzeit des Shoegaze. Selten hat man in den letzten Jahren eine derart stimmige Melange aus Krach und Gefühl am Nabel der Zeit gehört. „Need your touch“, „Everything, everything“, „Sweet dependency“ , „Misery to you“ oder „Your face disappear” stehen knietief im Spätsiebziger Punk britischer Prägung, greifen aber gleichzeitig die Errungenschaften des Shoegaze (RIDE, MY BLOODY VALENTINE), des Noisepops (LUSH, THROWING MUSES, SONIC YOUTH), aber auch die Atmosphäre auf, die eine Band wie SCHOOL OF SEVEN BELLS in ihren Songs zu erschaffen weiß. Dazwischen gibt es allerhöchstens mal entspannte Momente zwischen ambientem Noise und Drone („Red drop“, Drown and forget“, „Midiverb“). Das muss reichen. Nach 35 Minuten und zehn Songs führen THIS LOVE IS DEADLY den Hörer mit schleifenden Soundscapes und Engelsgesang zurück in die Realität, der man jedoch sofort durch Drücken der Repeattaste, wieder zu entkommen versucht. Zwischenzeitlich bleibt nur grenzenloses Staunen ob der Qualität, die dieses Berliner Trio schon auf dem ersten Album abliefert. 2012 hat ein erstes Highlight. So darf es gerne weitergehen.