THERAPIEZENTRUM – Herz. Rhythmus. Störung.

„Das Gewissen war ein Grund, doch kein Hindernis“. Ein schöner erster Satz für ein Album, in diesem Fall für das der Osnabrücker Poprocker THERAPIEZENTRUM, die mit „Herz. Rhythmus. Störung.“ ihr zweites an die Öffentlichkeit bringen. Dabei klingen sie wie SILLY in guten Momenten, sehr überzeugend, gewaltig, sicher und vor allen Dingen haben sie richtig gute deutsche Texte in der Hinterhand, mit denen sie nahezu jedes Blatt gewinnen dürften. Das THERAPIEZENTRUM hat die Fähigkeit, Melodien eingehend zu machen und die Rhythmen in die Beine zu befördern. Sicherlich ist das nichts, was man als flammneu bezeichnen müsste, aber es ist wirklich gut gemachter Rock mit Pop-Attitüde. Die Musiker lassen Gianna Niemeyers den Raum, den sie braucht, um sich zu entfalten, unterstützen das, was sie sagt (singt) mit unterschiedlichsten Mitteln, je nachdem, was gebraucht wird. „Lass uns tanzen.“ Mehr bleibt da wohl nicht zu sagen. Außer vielleicht, dass diejenigen, die mit dem Begriff Poprock etwas anfangen können, hier unbedingt zugreifen sollten. Freunden der eher kruden oder obskuren Musik hingegen sei angeraten, die Finger von „Herz. Rhythmus. Störung.“ zu lassen.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.