Am 04. Februar erscheint mit „White line“ das Debütalbum von THELMA & CLYDE. Die Sängerin Hanne Kolstö und der Instrumentalist Trygve Tambs-Lyche werden in ihrem Heimatland Norwegen bereits als absolut empfehlenswerte Trip-Hop-Newcomer gefeiert. Seit Veröffentlichung der ersten EP 2010 wartet man dort auf das Debüt.
Abgemischt von Jan Bang und Erik Honorè, die auch mit Brian Eno und David Sylvan zusammen gearbeitet haben, kann „White line“ sich durchaus hören lassen. Düstere Sounds und verhaltene Beats ergeben ein geschlossenes Ganzes. Die Klangqualität ist sehr gut – schnell wird deutlich, worauf es dem Duo ankommt: reine Perfektion.
In den einzelnen Stücken wechseln sich Klarheit und Vernebelung ab, Tiefs und Hochs ergänzen sich, wie auch Stimme und Instrumentalisierung miteinander arbeiten. Experimentierfreudig ist vor allem Trygve Tambs-Lyche, der kein Problem damit hat, 80er Synthies mit metallischem 90er Sound zu mischen und schließlich noch einen Rap drüber zu legen. Kolstö hält mit gleichbleibend guter Stimme die Konstanz, so dass das Ganze nicht im Experiment versandet.
Bei allem Perfektionismus schafft es das Album noch nicht, vollends zu überzeugen. Das Experimentelle, das das Album zu etwas Neuem, Interessanten machen könnte, weicht zu häufig dem Wandeln auf sicheren und bekannten Pfaden und driftet dadurch bald ab ins Gewöhnliche.
Der Gesamteindruck bleibt dennoch gut – in jedem Fall lohnt es sich, das Album anzuhören und – vor allem! – diese Band im Auge zu behalten, da kann noch einiges passieren.