Instrumentale Musik war mir seit jeher ein Graus. Wie ungezuckertes Popcorn. Etwas wahnsinnig Elementares fehlt beidem. Da bin ich ganz Mädchen: Ich singe gern mit und finde mich dann toll und total talentiert. Auf dieses Vergnügen musste ich beim Anhören des Debüts der Würzburger THE WIND-UP ROBOTS KILLED MY CAT verzichten. Als relativ klassisches Postrock-Album verzichtet „Whiskers and guts“, so der Titel des Erstlings, gänzlich auf Gesungenes. Was mich wider Erwarten nicht stört. Im Gegenteil. „Whiskers and guts“ ist ein schwelgend schönes Frühlingserwachen.
Episch, sehnsüchtig, gestrickt aus Gitarrengeschredder und ganzen Klang-Fußballfeldern. Und trotz Ernsthaftigkeit und Anspruch fluffig leicht wie der junge Lenz. Gute Kompositionen mit orchestralen Momenten und elektronischen Tupfen hier und da, jeder Akkord wohldurchdacht, dabei aber selten so verkopft wie Postrock sich ja nun mal gerne gibt. So sind sechs Songs mit intensiven Steigerungen und Melodien entstanden, die mich nicht mitsingen, aber leise mitsummen lassen. Postrock mit einem Lächeln. Fast so schön wie leicht überzuckertes Popcorn.