Wie angenehm das Leben eines Fans doch sein kann, wenn das eigene Herz für eine Band schlägt, die sich weder um Coolness, noch Trends schert. THE RIFLES sind so eine Band. Von Anfang an nie so richtig im Visier von Medien und Trendsettern, konnten sie sich in aller Ruhe entwickeln, stetes Touren durch die Clubs tat ein übriges. So erspielt man sich ein treues Publikum. Ihr simpler Britpop kommt mit den klassischen Basiszutaten aus, und egal, ob auf dem neuen Album am Sound gedreht wurde oder eine Trompete mitquaken darf, live wird strikt geradeaus gerockt. Das funktioniert natürlich nur, wenn auch das Songwriting stimmt. Innovation, Show oder Entertainment wird von den Jungs natürlich nicht geboten. Dafür gibt es Hits satt. Im saunaheißen, ausverkauften Uebel & Gefährlich kochte die Crowd vom ersten Akkord an, und es folgten gut 80 Minuten vom Feinsten. Diese Band kann es sich sogar leisten, eine ganze Handvoll alter Hits im ersten Drittel des Sets hintereinander weg zu spielen, ohne ihr Pulver auch nur annähernd zu verschießen, denn auch die Songs des neuen Albums funktionierten tadellos, und hey, sie waren sogar noch geiler als auf Konserve, weil rauh, direkt, schnörkellos. Und selbst als das für THE RIFLES-Konzerte obligatorische Akustikset kam, brach die Stimmung nicht zusammen. Im Gegenteil: Selig sang das Publikum zur Klampfe mit. Als letzten Song der Zugabe gab es „Local boy“. Nach all den Assen hatte man gar nicht bemerkt, dass sie diesen Trumpf bis zuletzt im Ärmel ließen. Sie hätten sogar noch einen weiteren ziehen können, aber „Fat cat“ gab es dann doch nicht mehr zu hören. Toller Abend, tolles Konzert. Ehrliche Arbeit halt, die den verdienten Applaus bekam.