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TURBOSTAAT – Fahrstuhl ins Glück

Ach wie schön. So ein herrliches Doppelpack gab’s zuletzt bei MUFF POTTER mit JUPITER JONES, neulich im Logo.
Und von wegen, TURBOSTAAT lösen sich auf und Konzert kannste knicken, blabla. Nichts von der angeblichen Kriselstimmung aus der brodelnden Gerüchteküche war gestern auf der Bühne zu spüren.
Mein erster Konzertbesuch im noch recht jungen Uebel & Gefährlich, das sich weit oben im Feldstraßenbunker verschanzt hat. Bus-Ersatzverkehr U3, verdammt – zu spät. Schon auf der Straße kam mir der vertraute Gesang von der wesentlich melodiöseren Vorband CAPTAIN PLANET entgegen, den ich noch vom Freitag im Ohr hatte, es war ja schließlich Nigrock. Und ja, der gediegene Musikfan nimmt selbstredend beide Konzerte mit.
Nach oben in den Club geht’s per Fahrstuhl, sogar mit Personal zum Bedienen. Der arme Typ, der den ganzen Abend nichts anderes gemacht hat als hoch und runter zu fahren, aber er hat mein bescheuertes, leicht besoffenes "good job man, good job" höflich belächelt.
Schon zu Beginn war der mittelgroße Laden mit dem herrlichen Ausblick über St.Pauli vom Pinkelbecken aus recht gut besucht. Und welch ein Sound. Kein Brei, superklar, druckvoll und was sonst eher selten beachtet wird: einfach mal nicht zu laut. Ich war begeistert. Mal kein Klopapier im Ohr von Nöten. So konnte man sogar den Text verstehen, was bei CAPTAIN PLANET-Konzerten sonst sehr ungewöhnlich ist. Das ging auf die Kappe von Hauke Albrecht, der auch schon ihre 7inch gemischt hat (klick mal hier).
Danach also TURBOSTAAT. Zum ersten Mal live gesehen. Wow! Was für eine Stimme. Gänsehautfeeling pur. Allein die beiden Oberkracher "Drei Ecken, ein Elvers" und "Wieso Herbst" waren schon den Besuch wert. Beim nächsten "Omas Teich" werde ich sie bestimmt nicht nochmal in Omas guter Stube verpennen.
Hier und da wurden noch lustige kleine Überraschungen in die Lieder eingebaut, "Blau an der Küste" und "Captain Käse" haben auch nicht gefehlt, und als Zugabe gab’s noch das Cover des Covers des Covers von "Frida und die Bomben" – ein netter Abend.
Und im Gewühl des durchweg sympathisch erscheinenden Publikums ist sogar mein Blind Date mit MATULA-Gitarrist Basti gelungen, dem ich endlich mal ihre "Gute sache aber ohne mich"-EP für ’n Astra und ’n Ei abnehmen konnte. Danke dafür (und für die beiden Bilder oben)!