Dass das Debütalbum von THE PATTERN THEORY nicht nur den Hauch der Nacht atmet, sondern auch bei Sonnenschein funktioniert, stellten wir am Nachmittag ihres Hamburg-Konzertes fest, als wir auf dem Sofa lagen und uns zu ihrer Musik die Sonne auf den Bauch scheinen ließen. Als Eckpfeiler funktionieren TORTOISE und Post-Rock, gelegentlich auch die repetitiven Phrasen von FOALS. Gespannt waren wir vor allem auf die Live-Umsetzung, da uns die Wahl-Berliner im Interview vorab verrieten, dass sie mehrere Instrumente gleichzeitig bedienen. Und so sollte es auch sein. Wobei die Betonung auf gleichzeitig liegt. Obwohl die Ex-Musikstudenten aus Leeds nur zu dritt auf der kleinen Bühne der Astrastube standen, blieb hinter Unmengen an Instrumenten kaum noch Platz für die Musiker. Zur Rechten stand Lukas, der neben seiner Gitarre eine Fußorgel trat und damit den fehlenden Bass ersetzte, in der Mitte James, der, während er die vertracktesten Sachen auf dem Schlagzeug spielte, mit der linken Hand die Synths bediente und links hinter diversen Synths und Keyboards Carl, der parallel dazu noch Gitarre spielte. Dass das Ganze nicht zu einfach war, merkte man an ihren konzentrierten Gesichtern, die Umsetzung funktionierte indes nahezu fehlerfrei. Da waren definitiv Meister ihres Faches am Werke! Neben den Songs ihres Debütalbums gaben sie ein paar neue Songs zum Besten, die erkennen ließen, dass man sich bei ihrem zweiten Album auf einige Änderungen einstellen kann. Die Tendenz geht dabei zum einen in Richtung Prog, gleichzeitig fielen die Songs aber noch eine Spur poppiger aus und wurden erstmals mit Gesang unterlegt. Dass die neuen Sachen so poppig klängen, läge nur daran, dass Lukas und er noch nicht lauter singen könnten, merkte Carl nach dem Konzert an. Und wenn man überlegt, wie lange THE PATTERN THEORY an den Aufnahmen für ihr Debüt schraubten, war dies sicherlich auch noch nicht die letzte Version der Songs. Es bleibt spannend!