Garage Rock to the Molotow Club! Es ist fast ein Jahr her, dass THE MAGIC BULLET THEORY das Molotow das letzte Mal besuchten. Und mit dem Molotow verbindet diese Band fast so viel wie die BEATLES mit dem Star-Club. Nun ja, TMBT wären wahrscheinlich froh, wenn sie nur ein Tausendstel der BEATLES-Verkäufe erzielen würden, aber ein Auftritt im Molotow Club hat nicht nur dazu geführt, dass sie in Deutschland gesignt wurden – nein, es wurde ihretwegen sogar das Label Molotow Records aus der Taufe gehoben! Und fortan prangerte das schicke Shirt der Band hinter dem Tresen dieses Clubs.
Aufgrund des gewissen Heimvorteils versammelten sich heute fast 100 Zuschauer in dem kleinen Kiez-Club, um den Dänen zu lauschen. Doch zuvor enterten SPANDAU die Bühne, und wussten das Publikum, dank des noch größeren Heimvorteils, bereits aus der Reserve zu locken. Mir war das Ganze jedoch ein wenig zu viel Pop als Rock, und so trauerte ich der Tatsache, die Hälfte des Gigs verpasst zu haben, auch nicht wirklich nach.
Als schließlich die vier unscheinbaren Dänen die Bretter des Ruhms betraten, dauerte es nur wenige Songs, bis sie den gesamten Laden auf ihrer Seite hatten. Es folgte ein Hit nach dem nächsten, und sogar die Songs, die man noch nicht von der „Poems and explosions“ kannte, zündeten bereits beim ersten Hören. Die kleinen Abstriche beim Gesang, die zeigten, dass Ole leider doch noch kein Jon Spencer ist, wurden durch das mitreißende Songwriting mehr als wettgemacht. Und selbst wenn man Garage Rock heutzutage nicht mehr neu erfinden kann, wissen THE MAGIC BULLET THEORY durch die Auswahl der besten Parts einfach, jeden Club in Grund und Boden zu rocken. Dass sich hier außerdem noch vier absolute Könner an ihren Instrumenten befinden, tut sein übriges. Und somit sei jedem noch so kleinen Fan der HIVES, der BLUES EXPLOSION und der OBLIVIANS diese Band ans Herz gelegt, die zwar auf Style verzichtet, dafür aber durch Energie und eingängige Songs absolut entschädigt.