Das war wieder so ein Abend, an dem ich eigentlich nicht so die rechte Lust hatte. Aber ich wurde schon oft an solchen Abenden positiv überrascht, und so sollte es auch diesmal sein. Dem Namen nach klang die Vorband MR. IRISH BASTARD schon mal ganz gut und ich war sehr gespannt, ob nicht nur der Bandname interessant sei. Leider war ich ein wenig spät dran und konnte nur die letzten 20 Minuten genießen. Doch was die Jungs aus Deutschland da ablieferten, war wirklich gut. Druckvoller Irish-Folk-Punk in der Manier von FLOGGING MOLLY und den TOSSERS.
Nach MR. IRISH BASTARD wurde erst mal gestimmt was das Zeug hält, und Unmengen von Gitarren kamen zum Vorschein. Darunter auch eine weiße Gretsch-Klampfe, wie ich sie schon desöfteren diesen Monat zu sehen bekam. Scheint wohl nicht nur in der Rockabilly-Szene sehr beliebt zu sein. Und es stellte sich auch heraus, dass es gut war, die eine oder andere Ersatzgitarre dabei zu haben, denn einige Saiten hauchten ihr Leben auf dem Konzert aus. Kein Wunder, bei einer Spielzeit von mindestens zwei Stunden. Ich hätte auch nicht gedacht, dass die LEVELLERS so sehenswert seien. Doch mit ihrer Show überzeugten sie mich vom Gegenteil. Das ist echt schon eine ganz schön wilde Truppe. Der Geiger mit seinen flinken Fingern, der hyperaktive Rastermann und dann noch der bunt angemalte Hoschi mit seinem Didgeridoo – also zum Gucken gab es eine ganze Menge. Und sogar mir als nicht allergrößter Fan der LEVELLERS ging die Musik ziemlich in die Beine. Das lag bestimmt auch an der ausgezeichneten Stimmung, die auf dem Konzert herrschte. Die Band hat wirklich treue bis … man könnte schon sagen fanatische Fans. Ich finde nämlich, wer sich zehn LEVELLERS-Zeichen tätowieren lässt, ist schon – nett ausgedrückt – fanatisch. Nach dem Konzert ging ich dann noch in eine benachbarte Kneipe, wo sich kurze Zeit später auch die Bandmitglieder mit stapelweise Groupies einfanden. Es war schon amüsant, sich das mit anzugucken. Ich hatte auf jeden Fall einen überraschend guten Abend.